Diesen Namen sollte man sich merken: Steffen Deibler, Student aus Hamburg, knackte den Kurzbahn-Weltrekord über 50 Meter Schmetterling...

Aachen. "Wow! Das ist ja unglaublich." Steffen Deibler konnte es beim Blick auf die elektronische Zeitmessanlage nicht fassen. Beim 40. Internationalen Schwimmfest in Aachen hatte der 22 Jahre alte Student aus Hamburg am Sonnabend den Kurzbahn-Weltrekord (25-Meter-Bahn) über 50 Meter Schmetterling um zwölf Hundertstel auf 22,06 Sekunden verbessert. Die alte Bestmarke des Franzosen Amaury Leveaux stammte vom 14. Dezember des Vorjahres.

Diese außergewöhnliche Leistung hatte nicht nur Deibler überrascht, sondern auch die Veranstalter. Weil ein Weltrekord nur nach anschließendem Dopingtest anerkannt wird, musste am Sonntagmorgen extra ein Kontrolleur nach Aachen beordert werden, um die notwendige Kontrolle vorzunehmen.

"Ich weiß immer noch nicht so recht, wie mir der Weltrekord geglückt ist. Es hat einfach alles gepasst", sagte Deibler am Tag danach und kündigte weitere Großtaten an: "Mal sehen, was noch geht. Auf alle Fälle kann ich noch schneller schwimmen."

Dass er in Bestform ist, hatte der Hamburger bereits vor einer Woche beim Kurzbahn-Weltcup in Durban bewiesen. In Südafrika stellte er zwei deutsche Rekorde über 50 und 100 Meter Freistil auf, in Aachen verbesserte er beide noch einmal. Die neuen Daten: 21,00 Sekunden (50 m) und 45,91 Sekunden (100 m). Der Weltrekord wird Deibler mit einer Saison versöhnen, in der zuvor wenig optimal lief. Bei den Weltmeisterschaften Ende Juli in Rom blieb er über 50 und 100 Meter Freistil im Vorlauf stecken.

Deiblers Leistungsschub ist auf sein verstärktes Krafttraining zurückzuführen. Er hat drei Kilo Muskelmasse zugelegt und weiß diesen Zugewinn jetzt auch im Becken technisch umzusetzen. "Wir haben in dieser nacholympischen Saison mit Ziel auf London 2012 in einigen Bereichen experimentiert. Das ist immer mit Risiken verbunden. Steffen musste sich zudem an die neuen Reize gewöhnen. Jetzt haben wir die Ergebnisse, die wir uns schon im Sommer gewünscht hätten", sagte die Hamburger Stützpunkttrainerin Petra Wolfram (40).