Sie hat 1996 und 1998 mit der deutschen Mannschaft die EM gewonnen, war zweimal Siegerin des Europe-Top-12-Turniers und ist zweifache deutsche Meisterin.

Hamburg. Jie Schöpp gehörte lange Jahre zu den besten Tischtennisspielerinnen der Welt - und am Sonntag (15 Uhr) spielt sie zum ersten Mal für den SC Poppenbüttel. Für das erste Saisonheimspiel gegen den Kaltenkirchener TS wurde extra die Volksbank-Arena angemietet, wo auch Fußball-Idol Uwe Seeler als Gast erwartet wird. Beste Voraussetzungen also, um den Zuschauerrekord von Frauen-Tischtennis in Hamburg (410) zu knacken.

Was macht eine 117-fache deutsche Nationalspielerin nun aber ausgerechnet bei einem Aufsteiger in der Zweiten Bundesliga? SC-Trainer Stephan Rauterberg war es, der die 41-Jährige überzeugte, für Hamburg aufzuschlagen. "Es ist mein Bestreben, der Mannschaft durch meine Erfahrung weiterzuhelfen. Weiterhin möchte ich mit meinen hoffentlich erfolgreichen Spielen dazu beitragen, dass wir den Klassenerhalt schaffen", sagt Schöpp, die ihrem neuen Team nach zwei Auftaktniederlagen zum ersten Sieg im Kellerduell verhelfen soll.

Große Überredungskünste waren nicht erforderlich, um Schöpp für ein Engagement in Hamburg zu gewinnen. Schon jetzt hat sie sich ein wenig in die Hansestadt verliebt, genießt beim gemeinsamen Essen mit Freundinnen das Flair.

Hauptberuflich arbeitet sie allerdings weiterhin als hauptamtliche Trainerin des rheinländischen Tischtennisverbandes in Koblenz. Dort kümmert sich die in Baoding (China) geborenen und Ende der achtziger Jahre nach Deutschland ausgewanderten Schöpp um junge Talente: "Es macht Spaß, meine Erfahrung an andere weiter zu geben."

Genau das ist jetzt ihre Aufgabe beim SC Poppenbüttel. Bisher hatte die Defensivspezialistin noch nicht viel Zeit, um bei ihrer neuen Mannschaft zu sein. Die Hoffnung in Poppenbüttel, dass die Verpflichtung von Jie Schöpp zum Ligaverbleib führt, ist trotzdem groß - ein Sieg am Sonntag wäre ein guter Anfang.