Nach nur sechs Spieltagen ist aus dem Meisterschaftskampf ein Duell zwischen dem HSV Hamburg und dem THW Kiel geworden.

Hamburg. Andreas Rudolph hat sich festgelegt. Der deutsche Handballmeister 2010, wettete der Präsident des HSV Hamburg vor der Saison, wird nicht mehr als sieben Minuspunkte aufweisen. Was er damals nicht wusste: Sein Team ist auf dem besten Weg, diese Marke zu unterbieten. 12:0 Punkte sind der beste Saisonstart in der siebenjährigen Geschichte der HSV-Handballer. Und nach nur sechs Spieltagen scheint festzustehen, was alle Experten erwartet haben. Der Titel wird allein zwischen Rekordmeister Kiel und den Hamburgern ausgeworfen.

Erstmals hat der HSV in diesem Duell die bessere Ausgangsposition. Im Gegensatz zum Titelverteidiger hat der Vizemeister bislang keinen Punkt abgegeben. Und das dürfte sich in den nächsten Wochen kaum ändern, zu souverän trat das Team in seinen bisherigen Bundesligaspielen auf. Beim 34:25 am Dienstag in Lemgo konnte der HSV gar den Ausfall seines linken Rückraums kompensieren. Blazenko Lackovic laboriert an einer Meniskusverletzung, der Einsatz von Pascal Hens endete nach dreieinhalb Minuten mit einem Sturz aufs Steißbein. Am Tag danach meldete Hens Entwarnung: "Es ist nichts passiert, es tut nur weh."

Erklärungen für den besten HSV aller Zeiten gibt es viele, und sie treffen wohl alle zu. "Erstmals hatten wir nach einer langen Erholungsphase eine komplette Vorbereitung. Wir sind körperlich fit und gut eingespielt", sagt Kapitän Guillaume Gille. Hinzu kommt der geglückte Saisonstart: "Jeder Sieg gibt uns ein Stück mehr Selbstvertrauen", sagt Hens, "wir hatten noch nie in Mannheim bei den Rhein-Neckar-Löwen gewonnen, diesmal haben wir es geschafft. Solche Erfolgserlebnisse geben einer Mannschaft Sicherheit."

Für Sportchef Christian Fitzek hat der HSV nur einen weiteren Schritt in seinem steten Entwicklungsprozess gemacht. "Die vielen Puzzleteile, aus denen ein Team über die Jahre entsteht, passen immer besser zusammen. Mit Igor Vori und Domagoj Duvnjak haben wir die Mannschaft optimal verstärken können. Durch die beiden sind alle anderen noch einmal ein bisschen besser geworden." Fast optimal sei das Zusammenspiel zwischen Regisseur Gille und Kreisläufer Vori. "Da haben sich zwei Weltklassespieler gesucht und gefunden", sagt Fitzek. Die Liga reagiert mit Respekt. "Der HSV hat in dieser Saison alles richtig gemacht", sagte Lemgos Trainer Volker Mudrow.

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