Endlich können sie mal wieder jubeln. Die Hamburg Freezers stoppen ihren Abwärtstrend und siegen nach sechs Niederlagen in Folge.

Hamburg. Die Hamburg Freezers haben ihren Abwärtstrend in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) gestoppt. Nach sechs Niederlagen in Folge gewann die Mannschaft von Trainer Paul Gardner mit 3:1 (1:0, 2:1, 0:0) gegen die Nürnberg Ice Tigers. Die erste Partie nach der Beurlaubung von Geschäftsführer Boris Capla begann mit einem Aufreger. Als beide Mannschaften sich vor dem Eröffnungsbully aufstellten, bemerkte Schiedsrichter Richard Schütz plötzlich, dass sich die Trikots der beiden Mannschaften zu sehr ähnelten. Daraufhin schickte der Unparteiische die Freezers in die Kabine, damit sie die hellblauen Jerseys gegen dunkle tauschen.

Die Regularien besagen, dass die Heimmannschaft in dunklen Trikots auflaufen muss - die Hamburger spielen aber seit Jahren mit einer Sondergenehmigung in Hellblau. Nach einer neunminütigen Diskussion ließ Schütz die Mannschaften doch in ihrer ursprünglichen Kleidung spielen. Die 8283 Zuschauer nahmen es mit Humor und gaben mit einem Banner die sportliche Marschrichtung vor. „Die Zeit der Ausreden ist vorbei“ war die unmissverständliche Botschaft für die Freezers-Spieler. Besondere Reaktionen auf die, auch von den Fans geforderte Trennung von Capla gab es nicht.

Die Freezers präsentierten sich im ersten Drittel zunächst mit wenig Elan. Die Gäste aus dem Frankenland waren feldüberlegen und kamen immer wieder gefährlich vor das Tor von Jean-Marc Pelletier. Praktisch mit der allerersten Torchance gingen jedoch die Freezers in Führung. Neuzugang Kimmo Kuhta, der nach einem Schambeinbruch sein DEL-Debüt gab, traf mit einem spektakulären Handgelenksschuss genau in den Winkel. "Das war ein Traumstart für mich", sagte Kuhta, "vor dem Spiel war ich etwas nervös, aber mein Tor hat mir sehr geholfen."

Der Pausentee schien den Freezer-Spielern aber nicht bekommen zu sein. Den Beginn des zweiten Drittels verschliefen die „Eisschränke“ komplett. Bereits nach 34 Sekunden traf Greg Leeb für die Gäste zum Ausgleich. Die „Eisschränke“ reagierten aber nicht geschockt – Elia Ostwald traf praktisch im Gegenzug zur erneuten Führung für die Gastgeber. Topscorer Jason King erhöhte auf 3:1 (28.) und brachte die Freezers vor den Augen der Interimsgeschäftsführung um Detlef Kornett und Moritz Hillebrand mit seinem sechsten Saisontor auf die Siegerstraße. Im Anschluss verpassten die Hamburger weitere Treffer folgen zu lassen. Die Ice-Tigers wehrten sich, waren aber im Abschluss nicht konsequent genug.

Die Gastgeber ließen es in der Folge etwas ruhiger angehen, die Fans aber feierten trotzdem. Ende des Mittelabschnitts schwappte sogar mehrfach die Laola-Welle durch die Color-Line-Arena. Im Schlussdrittel verwalteten die Freezers, die ohne die beiden Nationalspieler Alexander Barta (Knieverletzung) und Richard Mueller (Oberschenkelprobleme) antraten, ihren Vorsprung und kamen am Ende zu einem glanzlosen aber verdienten Sieg. Der sportliche Neuanfang ist den Freezers geglückt. Ganz zur Freude des kommissarischen Führungs-Duos Kornett/Hillebrand. "Ich bin sehr erleichtert und froh, dass wir gewonnen haben. Die Mannschaft hat sich verbessert gezeigt. Nürnberg muss man nach sechs Niederlagen in Folge erstmal schlagen. Für die Mannschaft war dieser Sieg sehr wichtig. Sie hat gezeigt, dass man langsam aus dem Loch wieder rauskommt", sagte der Interims-Geschäftsführer nach Spielende.

Tore: 1:0 (6:47) Kuhta (Retzer, Brandl), 1:1 (20:34) Greg Leeb (Brad Leeb, Leask), 2:1 (21:06) Ostwald (Tripp, King), 3:1 (27:26) King (Tripp, Ostwald) . Strafminuten: 10/8 . Schiedsrichter: Schütz (Moers) . Zuschauer: 8283

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