Wer nach oben will, darf sich mit einfachen Siegen nicht zufrieden geben. Deshalb tat Martin Schultze genau das Richtige, als er sein Team, die Hockeyherren des Uhlenhorster HC, nach der gelungenen Qualifikation für das Achtelfinale der Euro Hockey League (EHL) für dessen Nachlässigkeit hart kritisierte.

Barcelona. "Wir haben uns vor dem Tor wie ein Oberligateam verhalten", schimpfte der Trainer nach dem 3:2-Sieg gegen den polnischen Meister Grunwald Posen am Sonntag, mit dem der Vorjahresfinalist nach dem 4:1 gegen Glenanne HC (Irland) am vergangenen Freitag als ungeschlagener Gruppensieger in die erste K.-o.-Runde Anfang April 2010 einzog.

Dass aus dem fahrlässigen Umgang mit den vielen Torchancen beinahe ein Betriebsunfall geworden wäre, war ein Beleg für die Unerfahrenheit seiner jungen Mannschaft, die Schultze schon vor dem Vorrundenturnier beim Club de Polo in Spaniens Metropole ins Feld geführt hatte. Nach drei Vierteln hatte es durch Tore von Shea McAleese (2.), Philip Witte (21.) und Kapitän Moritz Fürste (23.) zwar 3:0 gestanden. "Es hätte aber 8:0 stehen können", so Schultze, "und man darf es sich dann auf diesem Niveau nicht erlauben, das letzte Drittel so abzuschenken."

Tatsächlich kamen die Polen durch einen von McAleese an Artur Mikula verwirkten und von Tomasz Dutkiewicz (49.) verwandelten Siebenmeter und eine Strafecke von Szymon Hutek (62.) noch einmal in Schlagdistanz. Am Ende brachte der deutsche Vizemeister den Sieg und damit den Achtelfinaleinzug als Gruppenerster in trockene Tücher.

Ende Oktober können die UHC-Männer nun zuschauen, wie Stadtrivale Club an der Alster in Paris seine Vorrundenaufgaben gegen Titelverteidiger HC Bloemendaal (Niederlande) und RW Wettingen (Schweiz) löst. Zuvor steht an diesem Sonntag (16 Uhr, Wesselblek) das Bundesligaderby der beiden Klubs an. Alster verlor sein Bundesligaspiel am Sonnabend gegen Uhlenhorst Mülheim 1:3.