Wenn ein Mensch sieben Jahre seines Lebens investiert, um eine Sache nach vorn zu bringen, die ihm am Herzen liegt, so gebührt ihm im Moment des Abschieds zunächst einmal Respekt. Man kann Boris Capla wahrlich nicht vorwerfen, kein Herz für seine Arbeit bei und mit den Hamburg Freezers gehabt zu haben.

Das Problem des Geschäftsführers war jedoch, die Herzen von Mitarbeitern, Spielern und Fans nicht erreichen zu können. Capla, der ewig Misstrauische, stand sich mit seiner Art selbst im Weg, weil er sich nicht auf seine administrativen Stärken besinnen, sondern auch im sportlichen Bereich stets die Kontrolle behalten wollte. Er hat es versäumt, rechtzeitig die Reißleine zu ziehen, die nun sein Vorgesetzter benutzte.

Die Trennung von Capla ist eine große Chance für die Freezers, vielleicht die letzte, um den Absturz zum Nischensport zu verhindern. Sie ist aber auch eine Mahnung für die Zukunft, Fehler schneller zu beheben, bevor ein falsches System daraus wird.