Dirk Leun ist eher ein Mann der leisen Töne. Barsche Kritik oder wildes Gestikulieren am Spielfeldrand liegen ihm nicht. Der Trainer der Buxtehuder Bundesliga-Handballfrauen setzt lieber auf andere Attribute.

Buxtehude. Vertrauen und gegenseitiger Respekt im Umgang miteinander haben für ihn absolute Priorität. "Meine Spielerinnen sind mündige Menschen", sagt er, "dürfen auch Kritik üben". Und mit diesen Umgangsformen kommt der 45 Jahre alte Handballlehrer bei seinen Spielerinnen an.

Die Erfolge geben ihm ebenfalls Recht. Mit den deutschen Juniorinnen holte er im Vorjahr den Weltmeistertitel, den Buxtehuder SV führte er als Abstiegskandidat auf Platz drei der Bundesliga und in den Europa-Cup. Am heutigen Sonnabend startet Leun mit seinen Frauen in die neue Saison, für ihn die zweite als Trainer und für den BSV die 21. Serie in Folge in der höchsten Liga. Zum Auftakt reisen die Buxtehuder Damen zum VfL Sindelfingen (19.30 Uhr, Sommerhoferhalle), einem Aufsteiger aus der Nähe von Stuttgart.

Ansprüche und Erwartungen sind nach Platz drei in Buxtehude gestiegen. Leun warnt vor zuviel Euphorie. Ziel sei die Play-off-Runde, die in dieser Saison erstmals wieder mit acht Mannschaften ausgespielt wird. Auf dem Weg dorthin setzt der Buxtehuder SV auf drei Tugenden: Kampf, Leidenschaft und Teamgeist. Das Fundament bilden mit Debbie Klijn, Diane Lamein, Isabell Klein und Randy Bülau Spielerinnen mit Führungsqualitäten. Zudem ist die Mannschaft mit Svenja Spriestersbach (27) im Rückraum, Rechtsaußen Friederike Lütz (21, beide Borussia Dortmund) und Jana Krause (22, 1. FC Nürnberg) verstärkt worden. Kreisläuferin Susanne Henze (35) feiert nach der Geburt ihrer Tochter Henrike ein Comeback in der Bundesliga.

Dass die Arbeit von Dirk Leun erfolgreich ist, zeigt auch die Berufung von Isabell Klein, Jana Krause und Jana Stapelfeldt in die B-Nationalmanschaft.