Deutschlands Hockey-Herren haben sich gegen den Österreicher ins Halbfinale der Europameisterschaft gequält

Amsterdam. Nachdem die Briten sich am Mittwoch in Amsterdam gegen Belgien unerwartet glatt mit 8:2 (4:2) durchsetzten, kam die Auswahl von Bundestrainer Markus Weise gegen Außenseiter Österreich lediglich zu einem mageren 3:1 (1:0)-Erfolg und konnte so das Zehn-Tore-Polster des punktgleichen Rivalen bei weitem nicht wettmachen. Als Zweiter der Gruppe A trifft der Olympiasieger und Weltmeister am Freitag nun höchstwahrscheinlich auf Spanien, das sich im folgenden Match gegen Polen den ersten Platz in der Gruppe B sichern wollte. England und aller Voraussicht nach die Niederlande bestreiten das andere Vorschlussrunden-Duell, alle Semifinalisten sind direkt für die WM 2010 in Indien qualifiziert.

„Wir müssen es eh’ nehmen, wie es kommt. Klar ist aber: Wer einmal im Halbfinale steht, der will auch unbedingt ins Endspiel einziehen“, betonte Bundestrainer Weise vor dem Österreich-Match. Aber sein mit zehn Olympiasiegern von Peking in Amsterdam vertretenes Team wird sich mächtig steigern müssen, um im Halbfinale eine Chance zu haben.

In der zunächst einseitigen Begegnung mit der bis dahin punkt- und torlosen Austria-Auswahl leistete sich der haushohe Favorit, wohl auch im Bewusstsein des bereits gesicherten Halbfinal-Einzugs, wie schon gegen Belgien (3:2) und England (4:4) viele Ungenauigkeiten im Aufbauspiel. So dauerte es trotz deutlicher Überlegenheit gegen die defensiv konsequent dagegenhaltenden Österreicher 27 Minuten, ehe Benjamin Wess einen endlich mal durchdachten Angriff mit dem verdienten Führungstor abschloss. Im Gegenzug verhinderte Philipp Zeller kurz vor der Torlinie das mögliche 1:1. Dabei blieb es bis zur Pause, Markus Weise schlurfte kopfschüttelnd in die Kabine.

Nach Wiederanpfiff verfinsterte sich die Miene des Herren-Coaches weiter, denn seine Mannschaft setzte immer noch nicht wie erhofft zur Torejagd an. Im Gegenteil: Nach einem Konter traf Peter Proksch (45.) mit dem ersten Turniertor für Österreich überraschend zum Ausgleich. Christopher Zeller per Strafecke und Philipp Zeller stellten mit einem Doppelschlag zehn Minuten vor Schluss wenigstens noch den Sieg sicher, aber mit Ruhm bekleckerten sich die Deutschen nicht.