Steffi Nerius reckte die Arme in den Nachthimmel von Berlin, schlug fassungslos die Hände vors Gesicht und riss im Überschwang ihrer Gefühle das WM-Maskottchen Berlino zu Boden.

Berlin. Die 37 Jahre alte Leverkusenerin ist zum Abschluss ihrer Karriere als erste deutsche Speerwurf-Weltmeisterin in die Leichtathletik-Geschichte eingegangen. Mit dem ersten deutschen WM-Gold versetzte sie die 30 000 Zuschauer im Olympiastadion in einen Freudentaumel. 16 Jahre nach ihrer ersten WM-Teilnahme schleuderte Nerius den 600 Gramm schweren Speer gleich im ersten Versuch auf 67,30 Meter. Das war der goldene Wurf. "Einfach gigantisch, einfach nur geil, Wahnsinn! Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll", jubelte Nerius. Es war ihre siebte Medaille bei großen Meisterschaften. "Sie ist eine große Kämpferin", sagte ihr Trainer Helge Zöllkau.