Seine Körpergröße beträgt nur 1,68 Meter, aber sportlich war und ist er ein Riese. Berti Vogts, der eigentlich Hans-Hubert heißt, war im deutschen Fußball so erfolgreich wie sonst nur Franz Beckenbauer.

Weltmeister 1974 als Spieler, Europameister 1996 als Trainer. "Börti", wie Stefan Raab einst wenig respektvoll sang, verlor als Bundestrainer der deutschen Nationalmannschaft zwischen 1990 und 1998 nur zwölfmal. Als Verkäufer oder Selbstdarsteller seiner Erfolge taugt der das Scheinwerferlicht meidende Vogts aber nicht, obwohl er 1999 sogar einmal in einem NDR-"Tatort" auftrat.

Bodenständig, prinzipientreu, korrekt, aber ohne Entertainer-Talent, so kennen ihn die Deutschen. Wenn der 62-Jährige heute mit Aserbaidschans Nationalteam gegen seine Heimat antritt, muss sich Vogts emotional zügeln. Das DFB-Team und sein einstiger und einziger Profiklub Borussia Mönchengladbach sind seine Herzensangelegenheiten. "Ein Tor wäre wie ein Lottogewinn", sagt Vogts, der als Fußball-Entwicklungshelfer seine Mission gefunden hat.

Seinem kleinbürgerlichen Image wollte er immer entfliehen. Mit der Familie bereiste er nach seinem Ende als Bundestrainer die halbe Welt. 2005 erlebte Vogts jedoch mit der Scheidung von seiner Frau Monika, mit der er einen Sohn hat, privat die schwerste Niederlage.