Spanien liegt voll im Trend. Daran können zumindest bei Hockeyspielern auch mögliche Infektionen mit der Schweinegrippe oder drohende Terroranschläge nichts ändern.

Hamburg. Mit Alsters Topsportler-Paar Martina Heinlein und Sebastian Biederlack wagen erneut zwei Aushängeschilder der Hamburger Krummstockszene den Wechsel auf die iberische Halbinsel. Die beiden Olympiateilnehmer laufen kommende Saison für den Club de Campo aus Madrid auf.

"Wir wollten gern mal ins Ausland und eine neue Kultur kennenlernen", erzählt Biederlack, Hamburgs Sportler des Jahres 2008. "Wir haben uns Spanien und Madrid ausgesucht und mit dem Club de Campo einen Verein gefunden, der sowohl bei den Damen als auch bei den Herren für hochklassiges Hockey steht." Biederlack und Heinlein sind nicht die einzigen, die es in wärmere Gefilde zieht. Auch Kai Gremnitz und U-21-Weltmeister Felix Oldhafer vom Uhlenhorster HC wollen nach Spanien wechseln, sind aber noch auf der Suche nach dem richtigen Verein.

"Die haben eine der stärksten Ligen der Welt, man kann ein anderes Land kennen und die Sprache sprechen lernen", führt Joachim Mahn, Trainer der Alster-Herren Vorteile eines Wechsels nach Spanien an. "Natürlich geht es auch ums Geld." Als Freund könne er Spielern wie Biederlack nur raten, eine solche Möglichkeit wahrzunehmen, sagt Mahn. Als Alster-Coach sei der Verlust des Kapitäns hingegen auch durch diverse Zugänge (siehe Infokasten) nicht aufzuwiegen.

Alster hatte laut Mahn versucht, Biederlack und Heinlein mit beruflichen Optionen zum Bleiben zu bewegen. Vielleicht nehmen die beiden Jung-Akademiker diese ein Jahr verspätet wahr, denn meist kehren die "abtrünnigen" Akteure zu ihren alten Klubs zurück Gleich sechs Spieler wechseln zur neuen Saison aus Spanien nach Hamburg, unter ihnen auch Heimkehrer wie Eckenspezialist Jonathan Fröschle (zuletzt Barcelona). Mit Alster muss er zum Bundesligastart am 12. September gleich bei RW Köln antreten. Die Rheinländer lagen zuletzt auch voll im Trend, sie gehen als Titelverteidiger an den Start.