Der 21-jährige Neuzugang Max Kruse absolvierte die harten Laufeinheiten des FC St. Pauli trotz Trainingsrückstandes mit als Bester.

Pichl. Was bei ihm nicht glatt läuft, ist einzig sein Laufbild. „Ich brauche Einlagen“, sagt Max Kruse, Neuzugang vom SV Werder Bremen, „aber mit ein paar Schmerztabletten geht das auch jetzt.“ Und wie! Mit zwei Treffern gegen Premier-League-Klub Stoke City schob sich der 21-Jährige sich sportlich erneut in den Vordergrund, nachdem er die harten Laufeinheiten trotz eigentlichen Trainingsrückstandes mit als Bester absolvierte.

Ständiger Begleiter des Linksfußes sind seine Knieschmerzen. „Ich hatte im September 2008 einen Schienbeinbruch und seitdem einen langen Nagel im Knochen, der nächsten Sommer raus muss.“ Dann müsste der gebürtige Hamburger erneut vier bis sechs Wochen pausieren. „Aber bis dahin ist noch ein weiter Weg“, sagt Kruse.

Geht es nach den ersten Eindrücken dürfte dieser lange Weg ein für den FC St. Pauli sehr erfolgreicher werden. „Max imponiert schon, trotz des Trainingsrückstandes ist er sehr gut drauf“, lobt auch Trainer Holger Stanislawski den ehemaligen A-Jugend-Spieler des SC Vier- und Marschlande. Damals kickte der Linksfuß mit dem heutigen österreichischen Nationalspieler Martin Harnik zusammen. „Er hat noch ein Jahr Vertrag in Bremen“, sagt Kruse, „und ich weiß, dass der FC St. Pauli ihn auch wollte. Aber manchmal läuft es eben nicht so, wie man es in dem Moment will, deshalb muss akzeptiert werden, dass er da bleibt.“

Im Gegensatz zu Kruse konnten die Werder-Offiziellen den Angreifer überreden. „Bei mir lief das alles nicht so ab, wie ich mir das vorgestellt hatte“, erklärt Kruse, „der Amateurtrainer Thomas Wolter hatte mir eröffnet, ich würde die neue Saison nicht mehr bei ihm, dafür bei den Profis eingeplant werden. Aber als ich danach den Bundesliga-Trainer Herrn Thomas Schaaf fragte, warum ich dann nicht schon vorher mal eingeladen worden war, kamen keine zufrieden stellenden Antworten.“

Und weil sich der FC St. Pauli in Person Stanislawskis währenddessen sehr intensiv um den in-zwischen wieder in Wentorf bei den Eltern lebenden Techniker kümmerte, erhielten die Hamburger den Zuschlag. Und davon profitiert neben dem FC St. Pauli insbesondere auch Kruses Familie. „Ich rufe sie immer als Erste nach meinen Spielen an, Jetzt kann ich sie zumindest zu jedem Heimspiel ins Stadion mitnehmen“, freut sich Kruse, der sich parallel nach einer Wohnung nahe des Trainingsgeländes Kollaustraße („nicht weiter weg als fünf Kilometer vom Platz“) umsieht. „Ich habe hier eine familiäre Stimmung vorgefunden, wie ich sie im Profibereich noch nie gesehen habe.“ Denn auf jeden Fall sportlich wie menschlich läuft bei Max Bennet Kruse, wie der Links-Offensive vollständig heißt, alles glatt. Auch ohne Einlagen. (sm)

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