Die WM dauert noch bis Sonntag an, der deutsche Pechvogel steht aber schon fest. Es ist ausgerechnet Steffen Deibler vom Hamburger Schwimm-Club, der am Freitag als 17. des Vorlaufs über 50 Meter Freistil das Halbfinale nur um drei Hundertstelsekunden verpasste und sich zu allem Überfluss beim Anschlag auch noch zwei Finger verstauchte.

Wegen der Verletzung konnte der 22-Jährige nicht am Vorlauf der deutschen Freistil-Staffel teilnehmen, die über 4 x 200 Meter mit Europarekord ins Finale (siehe oben) einzog. "Das war nicht meine WM", sagte Deibler, der zuvor bereits im Vorlauf über 100 Meter Freistil gescheitert war.

Der Weltschwimmverband Fina legte derweil das Ende der umstrittenen High-Tech-Anzüge definitiv auf das Jahresende fest. Vom 1. Januar 2010 an sollen nur noch textile Materialien oberhalb der Knie erlaubt sein. Die Fina hatte das Inkrafttreten der neuen Regeln zunächst offengelassen. Nach Rücksprache mit den Herstellern gab Fina-Präsident Julio Maglione am Freitag den Start-Termin bekannt. Vergangene Woche hatte der Fina-Kongress mit 168:7 Stimmen festgelegt, dass die Ganzkörper-Anzüge aus Kunststoff und die damit verbundene Weltrekord-Flut der Vergangenheit angehören sollen. Bei den Weltmeisterschaften in Rom hat es allein an den ersten sechsWettkampftagen der Beckenwettbewerbe 34 Weltrekorde gegeben.

Eine wissenschaftliche Kommission soll in Lausanne (Schweiz) genaue Regeln erarbeiten, wie die Textil-Anzüge beschaffen sein dürfen. Das neue Material muss von der Fina zugelassen werden und zudem sechs Monate vor jedem Großereignis für jeden Schwimmer zugänglich sein. Ob sich die Fina aufgrund des Drucks des derzeit mit einem schlechteren Anzug ausgestatteten US-Superstars Michael Phelps zum Termin im Januar durchgerungen hat, wollte Fina-Generalsekretär Cornel Morculescu nicht kommentieren.