Mit gefletschten Zähnen raste Alberto Contador der Ziellinie entgegen - ein Lächeln huschte ihm erst nach seinem Sieg und den Verbeugungen der alten Tour-Granden übers Gesicht.

Annecy. Mit einer furiosen Triumphfahrt über 40,5 Kilometer rund um den Lac d'Annecy schockte der 26 Jahre alte Spanier die Konkurrenz im Kampf gegen die Uhr und sorgte mit seinem zweiten Etappensieg endgültig für Klarheit über den Sieger der 96. Tour de France. "Ein Zeitfahrsieg bei der Tour ist etwas ganz Besonderes. Ein großer Tag für mich", jubelte Contador.

Für seinen Astana-Rivalen Lance Armstrong, der als 16. 1:30 Minuten verlor, war es eine bittere Lehrstunde. Der geschlagene Rekordchampion wird 2010 mit dem neuen Team RadioShack einen neuen Anlauf starten. Wie einst Armstrong bei seinen sieben Siegen beherrscht Contador diese Tour unumschränkt - in den Bergen und jetzt erstmals auch im Zeitfahren. Contador verwies in 48:30 Minuten den Schweizer Olympiasieger Fabian Cancellara um drei Sekunden auf den zweiten Platz. Contadors Helfer Andreas Klöden (Cottbus) wurde Neunter.

Gute Nachrichten gab es derweil vom am Dienstag schwer gestürzten Jens Voigt. "Die haben mich an beiden Händen und im Gesicht genäht. Aber nichts so Schlimmes. Zwei, drei Tage werde ich wohl noch im Krankenhaus in Grenoble bleiben müssen", sagte der Berliner "Sport-Bild Online". Voigt hatte eine Gehirnerschütterung und einen Jochbeinbruch erlitten.