Die Klitschko-Brüder und David Haye werden in diesem Leben als Profiboxer nicht mehr zueinanderfinden.

Hamburg. Am Mittwochabend hatte der 28 Jahre alte britische Schwergewichtler den für 12. September in der Frankfurter Commerzbank-Arena geplanten Kampf gegen WBC-Weltmeister Vitali Klitschko (38) abgesagt. Die Vertragskonditionen, so Haye zur Begründung, seien derart schlecht gewesen, "dass ich mich auch gleich an den Teufel hätte verkaufen können".

Klitschko-Manager Bernd Bönte gab die Schuld dafür jedoch Hayes Manager Adam Booth. "Der hat den Vertrag, der unterschriftsreif war, selbst ausgehandelt", sagte Bönte, der weitere Verhandlungen mit Haye und Booth für die Zukunft ausschloss.

Bereits im Juni hatte der frühere Cruisergewichts-Champion, der sich den Zorn der ukrainischen Brüder durch eine Fotomontage zugezogen hatte, die ihn mit den abgeschlagenen Köpfen der Klitschkos in Händen zeigte, für Aufregung gesorgt. Wegen angeblicher Rückenprobleme hatte er das für den 20. Juni in der Veltins-Arena in Gelsenkirchen geplante Duell mit WBO/IBF-Weltmeister Wladimir Klitschko (33) abgesagt.

"Das Kapitel Haye ist für uns erledigt", sagte Bönte, der einen neuen Gegner für den älteren Klitschko suchen muss. Als Wunschkandidat gilt der in 27 Kämpfen unbesiegte US-Amerikaner Chris Arreola (28). Dieser Kampf könnte im Oktober in den Vereinigten Staaten stattfinden.

Fest steht, dass der 12. September als Kampftermin ebenso passé ist wie Frankfurt als Veranstaltungsort. "Wir können nicht so kurzfristig einen Gegner finden, mit dem man ein Stadion füllen kann. Frankfurt ist im nächsten Sommer aber unsere erste Option", so Bönte.

Während Klitschko nach einem neuen Gegner sucht, scheint Haye ihn bereits gefunden zu haben. Der Brite gab bekannt, am 7. November gegen den russischen WBA-Weltmeister Nikolay Valuev (35) vom Berliner Sauerland-Team, dessen Status vom Weltverband WBA nach den Vorfällen rund um den abgesagten Kampf mit Ruslan Chagaev Ende Mai in Helsinki noch immer nicht bestätigt ist, antreten zu wollen. Dagegen hat John Ruiz (37, USA), der von der WBA als nächster Pflichtherausforderer anerkannt ist, bereits Klage eingereicht.