Seinen freien Tag nutzte Daniel Brands gestern dazu, ein ausgedehntes Pflegeprogramm zu absolvieren.

Bei entspannenden Massagen und gutem Essen fand der 22 Jahre alte Tennisprofi Muße, um das zu verarbeiten, was er am späten Dienstagabend am Rothenbaum geschafft hatte.

Mit seinem Dreisatzsieg über den an Nummer eins gesetzten Weltranglistensiebten Gilles Simon (Frankreich) avancierte der bis dato eher unbekannte 196-Zentimeter-Hüne und Sandplatz-Spezialist mit dem "Hammer-Aufschlag" zum Publikumsliebling. "Es war Wahnsinn, wie die Fans mich gefeiert haben. Ohne sie hätte ich es nie geschafft", sagte er.

Brands belegt in der Weltrangliste derzeit den 120. Rang. Seit seinem 18. Lebensjahr trainiert der Fußballfan, der nach der mittleren Reife vom Gymnasium abging, um sich voll auf seinen Sport konzentrieren zu können, am Leistungszentrum des Bayerischen Verbands in Oberhaching. Sein Lebensmittelpunkt ist aber weiterhin das Haus seiner Eltern im bayerischen Bogen, seine wenige Freizeit verbringt er dort auch mit seinen drei Brüdern, die Tennis nur als Hobby betreiben.

Der Brillenträger, der auf dem Court Kontaktlinsen benutzt, hat für den weiteren Verlauf der Woche noch einen großen Traum: "Ein Finale gegen Philipp Kohlschreiber, das wäre es!"