Eishockey

Mit sechs großen Sporttaschen und einem Lächeln auf den Lippen betrat Freezers-Trainer Paul Gardner gestern um 6.57 Uhr wieder Hamburger Boden. Für den Eishockeytrainer beginnt nun der Endspurt in Sachen Kaderplanung, für Ehefrau Sherri und die achtjährigen Zwillinge Connar und Skylar, die erstmals den Vater nach Deutschland begleiteten, der Angriff auf die Sehenswürdigkeiten der Hansestadt. Von Müdigkeit war nach dem neunstündigen Flug von Nashville (USA) nach Hamburg bei den Gardners wenig zu merken. "Wir sind alle viel zu aufgeregt, um müde zu sein. Meine Familie und ich freuen uns, dass wir hier sein dürfen", erzählte Paul Gardner, ehe es ins neue Domizil in Schenefeld ging. Viel Zeit zum Ausruhen blieb nicht. Bereits am Abend stand ein Gespräch mit Geschäftsführer Boris Capla auf dem Programm. Themenschwerpunkt: die Baustellen in der Freezers-Offensive. Noch immer befinden sich die Hamburger auf Stürmersuche. "Der Markt ist sehr ruhig. Es gibt generell aufgrund der Finanzkrise wenig Transfers. Es sind noch einige sehr gute Spieler verfügbar. Wir suchen Offensivspieler, die auch in Überzahl ihre Qualität haben", so der 53-Jährige, der ankündigte, den Wunschspielern in den nächsten Tagen konkrete Angebote zu unterbreiten. Neben zwei gestandenen Importen sollen auch deutsche Talente für die Offensive und ein dritter Torhüter kommen. Bis zum Trainingsstart am 2. August soll der Kader komplett sein.

Handball

Einen Handball hatten sie noch nie in der Hand, den HSV Hamburg kannten sie nur vom Hörensagen und Johannes Bitter nur vom Fernsehen. Entsprechend aufgeregt waren die 34 Kinder der Stiftung Mittagskinder, als sie gestern Vormittag in der Volksbank-Arena dem 2,04 Meter großen Nationaltorhüter gegenüberstanden. Bitter hatte die Fünf- bis Elfjährigen, die aus sozial benachteiligten Verhältnissen in Kirchdorf-Süd und Neuwiedenthal kommen, zu einer exklusiven Trainingseinheit eingeladen. Ein perfekter Start in die Schulferien: "Die Kinder hatten Riesenspaß und waren am Ende klitschnass geschwitzt", freute sich der Initiator. Die Ausrüstung stellte der Sportartikelhersteller Hummel zur Verfügung, für die Verpflegung kam Caterer Eurest auf, und HSV-Jugendtrainer Rosario Cassara unterstützte Bitter bei den Übungen: prellen, fangen, werfen - mehr als die Grundlagen war fürs Erste nicht drin, aber Bitter machte Hoffnung: "Es gibt bestimmt eine Fortsetzung."

Leichtathletik

Ganz wohl ist Uwe Florczak bei der Sache nicht: "Es ist das allererste Mal, dass eine Athletin von mir bei einer internationalen Meisterschaft startet, und ich bin nicht dabei." Anika Leipold vom Athletik-Team Hamburg wird am Wochenende bei den U-23-Europameisterschaften der Leichtathleten in Kaunas (Litauen) wohl oder übel ohne den Weitsprung-Bundestrainer auskommen müssen. Der versucht derweil im Bundesleistungszentrum Kienbaum zwei andere Athleten im Hinblick auf die Weltmeisterschaften in Berlin (15. bis 23. August) in Höchstform zu bekommen: Der Bremer Sebastian Bayer zählt dort spätestens seit seinem 8,49-Meter-Sprung Anfang des Monats zu den deutschen Medaillenhoffnungen, Claudia Tonn von der LAV Hamburg-Nord kämpft noch um ihre Nominierung. Sogar Leipold könnte es noch nach Berlin schaffen, sollte sie in Kaunas noch einmal ähnlich weit kommen wie im Juni bei ihrem Sensationssprung auf 6,67 Meter. Aber Florczak nimmt bewusst den Druck von seiner Kleinsten: "Wenn sie sich fürs Finale qualifiziert, wäre das schon fantastisch." 2006 gewann Leipold bei der Junioren-WM mit 6,55 Metern Silber, dann wurde sie von Verletzungen gestoppt. Zuletzt zwickte die Wade, aber davon will sie sich nicht beirren lassen. Ihre Wettkampflosung: "Voller Angriff!" Bei Matthias Prey lief es in Kaunas bislang noch nach Wunsch. Der Zehnkämpfer vom HSV ist nach dem ersten Tag mit 3871 Punkten Elfter.