Für einen, der sich gerade mit dem größten Erfolg seiner Karriere den Lebenstraum erfüllt hatte, gab Sebastian Zbik eine erstaunliche Figur ab. Mit aufgeplatzter Lippe und einer Beule auf der Stirn saß der 27-Jährige aus dem Hamburger Universum-Stall vor den Medienvertretern und streute verbal Asche auf sein Haupt. "Das war heute nicht mein Tag", sagte der Schweriner, der sich eigentlich freuen durfte, dass Deutschland mit ihm einen weiteren Weltmeister im Mittelgewicht besitzt. Im Kampf um die Interims-WM des WBC hatte Zbik den Italiener Domenico Spada (28) niedergerungen. "Sebastian soll jetzt seinen Titel zweimal verteidigen, und dann hoffen wir auf ein Duell mit Pavlik", Universum-Vize Dietmar Poszwa. Kelly Pavlik, US-Star und Träger der WM-Titel von WBC und WBO, muss Zbik nach dessen Sieg als Pflichtherausforderer anerkennen.