Eigentlich geht es um Tennis. In zehn Tagen sollen acht der besten Spieler der Welt am Rothenbaum zu den German Open aufschlagen. Ein Höhepunkt für die Sportstadt Hamburg. So war es gedacht.

Jetzt hat Turnierdirektor Michael Stich die Stadt verklagt. Die lehnt nämlich seinen Titelsponsor, einen österreichischen Internet-Wettanbieter, ab. Ob das rechtens ist, entscheidet am Freitag das Hamburger Verwaltungsgericht in einem Eilverfahren.

Dem Image des angeschlagenen Turniers schadet der juristische Ballwechsel immens. Der Rothenbaum kämpft seit Jahren ums finanzielle Überleben. Stadt und Stich müssen sich fragen lassen, ob dieses Paragrafen-Match nicht hätte vermieden werden können. Beide Parteien wussten um die Problematik des Geldgebers. Klartext geredet hat keiner, jeder glaubte an die Einsicht des anderen. Ein Kommunikations-Gau. Mögliche Kompromisse, wie eine Ausfallbürgschaft der Stadt, wurden verpasst, zudem die Zeit verspielt, nach Alternativen zu suchen. Heute steht fest: Egal, wer recht hat, es gibt nur Verlierer.