Als Trainer Felix Magath im Saisonfinale der Fußball-Bundesliga ungewöhnlich forsche Töne anschlug, sorgte er bei vielen Experten für Verwunderung.

Hamburg. Am Ende mussten die Kritiker Abbitte leisten, und der ehemalige HSV-Profi durfte sich mit dem VfL Wolfsburg über den Titel freuen. Im Feldhockey bedient sich nun ein Übungsleiter auf dem Weg zur deutschen Meisterschaft ebenfalls der Magath-Methode. Martin Schultze, Coach des Uhlenhorster HC, äußerte sich vor dem zweiten Bundesliga-Halbfinale gegen Titelverteidiger Club an der Alster äußerst offensiv, erklärte, dass alles andere als ein klarer Sieg seines Teams eine Überraschung wäre. Dabei hatte der UHC die erste Partie der Best-of-three-Serie (zwei Siege zum Weiterkommen nötig) beim Lokalrivalen nur knapp mit 4:3 nach Penaltyschießen gewonnen.

"Wir haben uns in dieser Saison lange bedeckt gehalten", sagt Schultze, "können aber nicht immer nur kuscheln." Seine Kampfansage habe sich nicht nur Richtung Erzrivale Alster, sondern auch an Rot-Weiss Köln gerichtet. Dass das rheinische Starensemble im Finale am kommenden Wochenende in Mannheim tatsächlich auf den UHC trifft, kristallisierte sich am Sonnabend in der zweiten Auflage des Hamburger Lokalderbys allerdings erst nach dem Wechsel heraus.

In der schwachen ersten Halbzeit hatte sich das Schaulaufen am Wesselblek nämlich auf den Umlauf des Platzes beschränkt. Während die Schuhwahl diverser junger Damen zum Minirock schon winterlich anmutete, zeigten sich zurück auf dem Platz auch die UHC-Herren eiskalt. Mit drei Treffern in nur 13 Minuten sorgten Patrick Breitenstein, Florian Fuchs und Carlos Nevado für die Vorentscheidung. Alexander Sahmel hatte Alster in der ersten Hälfte in Führung gebracht. Später sorgte erneut Fuchs für den 4:1-Endstand.

Der UHC machte damit wie Köln nicht nur den Finaleinzug, sondern auch die Qualifikation für die mit der Champions League im Fußball vergleichbaren Euro Hockey League perfekt (Alster hat noch die Möglichkeit, sich über eine Relegationsrunde den dritten deutschen Startplatz zu sichern). Um das Endspiel erfolgreich zu gestalten, müsse sein Team vor allem seine Chancen konsequenter nutzen, erklärte UHC-Coach Schultze, der sich fürs Erste in seinem Optimismus bestätigt fühlen durfte. Bleib abzuwarten, ob es nun wie bei Magath auch mit dem Titelgewinn klappt.

Der Harvestehuder THC steigt nach zwei Jahrzehnten aus der Herren-Bundesliga ab. Am Ende fehlten dem deutschen Meister von 1996, 1998 und 2000 zwei Minuten zum Klassenerhalt. Beim 1:3 in Düsseldorf am Sonntag fiel der dritte Gegentreffer erst kurz vor Schluss. Eine Niederlage mit einem Tor Unterschied hätte dem HTHC nach dem 3:2 in Neuss vom Sonnabend gereicht.