Den perfekten Dreh, sagt sein Trainer, Olympiasieger Rolf Danneberg (56), habe er zwar noch nicht raus, “doch Markus hat mich mit seinen konstant guten Leistungen schon beeindruckt“.

64,90 Meter weit hat Markus Münch den Diskus im März geworfen und die A-Norm des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) für die WM in Berlin (64,50 m) einmal erfüllt. Im Mai in Wiesbaden fehlten ihm zur geforderten Bestätigung zwei Zentimeter. "Daran wird seine WM-Teilnahme nicht scheitern", sagt DLV-Sportdirektor Jürgen Mallow.

Nach Vizeweltmeister Robert Harting (Berlin), mit 68,09 m deutscher Jahresbester, gilt der 23-Jährige von der LG Wedel-Pinneberg beim DLV in dieser Disziplin als gesetzt. Die Konkurrenz hinter sich hielt der Hamburger Meister bisher auf Distanz: Der Magdeburger Martin Wierig (22) scheiterte stets an der 64-Meter-Marke, Altmeister Michael Möllenbeck (39) kam über 61,98 m nicht hinaus. Münch trotzte zuletzt sogar widrigen Bedingungen. Bei Dauerregen siegte er im niederländischen Uden mit 62,75 m. Ein nasser Ring ist Gift für gute Weiten, vor allem für große Werfer. Münch ist einer der größten: 2,07 m lang, 131 Kilo schwer, Spannweite: 2,24 m. Selbst Olympiasieger Gerd Kanter (Estland) erkennt ihn inzwischen von weitem.

Dass er so schnell Aufnahme im Kreis der Koryphäen finden würde, hätte Münch nicht gedacht. Sein Auftreten gewinnt von Wettkampf zu Wettkampf an Selbstbewusstsein, vor allem weiß er um sein Potenzial. Auf 66,5 Meter hat er die zwei Kilo schwere Scheibe bereits geschleudert. "Ich habe diese Weite drauf", sagt Münch, "ich darf nur nicht an sie denken. Ich muss mich voll auf meine Technik konzentrieren." Wenn ihm das gelingt, glaubt Danneberg, "ist für ihn in Berlin mehr als die Teilnahme drin".