Holger Stanislawski zeigte sich gnädig. St. Paulis Trainer schenkte seinen Profis am gestrigen Sonntag einen Ruhetag und sich selbst die ersten...

Hamburg. Holger Stanislawski zeigte sich gnädig. St. Paulis Trainer schenkte seinen Profis am gestrigen Sonntag einen Ruhetag und sich selbst die ersten freien Stunden seit Monaten. Doch obwohl Stanislawski in der vergangenen Woche endlich seinen Fußballlehrerschein in Köln abgeschlossen hatte, konnte er auch am Sonntag nicht so ganz vom Fußball abschalten. Den 39-Jährigen beschäftigte noch immer die unglückliche 1:2-Heimniederlage gegen den SC Freiburg und vor allem die Kaderplanung für die kommende Saison. Denn die läuft beim Kiezklub spätestens seit Freitag auf Hochtouren.

"Wir beobachten genau, bei welchen Spielern es noch Entwicklungspotenzial gibt und bei welchen nicht", antwortete Stanislawski nach dem Spiel gegen Freiburg auf die Frage nach den Perspektiven der ab Sommer vertragslosen Kiezkicker. Unter besonderer Beobachtung stehen dabei Mittelfeldmann Björn Brunnemann, Stürmer Morike Sako, Innenverteidiger Fabio Morena, Rechtsverteidiger Florian Lechner und Mittelfeldabräumer Thomas Meggle, die zuletzt allesamt einen ordentlichen Eindruck hinterlassen konnten. Ein gesondertes Lob erkämpfte sich dabei Brunnemann, der seine gute Leistung mit seinem zweiten Saisontor krönte: "Brunne hat sehr stark gespielt", schwärmte Stanislawski, der aber auf die ungewisse Zukunft des wuchtigen Offensivspielers angesprochen einschränkte: "Jetzt muss er auch an seinen körperlichen Defiziten arbeiten. Er fällt einfach zu häufig aus, muss sich hinterfragen, ob er immer alles richtig macht."

Und während das erwähnte Quintett bis Saisonende um einen Vertrag am Millerntor kämpfen soll, scheint St. Paulis Kampf um den ebenfalls im Sommer ablösefreien Kreativspieler Alexander Ludwig offenbar verloren. "Momentan hat uns der Spieler abgesagt. Wir sehen uns nun nach Alternativen um", sagte Stanislawski, der aber für Ludwig noch eine Hintertür auflassen wollte: "Der Ball liegt bei ihm. Er muss jetzt auf uns zukommen."

Eher geringere Chancen im Kampf um einen neuen Vertrag dürften dagegen die beiden ausgeliehenen Benjamin Weigelt und Rouwen Hennings sowie Stürmer Rene Schnitzler haben, die auch aufgrund von Verletzungen in dieser Saison nicht die Leistungen erbrachten, die sich St. Paulis Verantwortliche erhofft hatten. Gehalten werden sollen dagegen Youngster David Hoilett und der gegen Freiburg gelbgesperrte Florian Bruns.