Die Schweiz schien lange Zeit ein ebenbürtiger Gegner zu sein, doch in der Verlängerung setzten sich die Eidgenossen dann doch durch. Nach dem dritten Drittel stand es noch 2:2. Christoph Ullmann hatte die DEB-Auswahl in Führung gebracht (7.), die Gastgeber zwei Minuten später den Ausgleich erzielt. Den 2:1-Rückstand konnte Christoph Schubert in Unterzahl egalisieren. Es entwickelte sich ein intensives, attraktives Nachbarschaftsduell. Beide Teams hatten ihre Chancen, agierten absolut auf Augenhöhe.

Das Schweizer Kreuz ist ein Vermarktungsschlager, auf T-Shirts wie auf Messern. Kein Wunder, dass die Eidgenossen stolz auf ihr Nationalsymbol sind und es auch bei Sportereignissen gerne schwenken. Die Berner Postfinanzarena glich am Sonntag bei der zweiten deutschen WM-Vorrundenpartie gegen die Gastgeber einem wahren Fahnenmeer. Die einzigen, die im mit 11423 Zuschauern ausverkauften Eisstadion keine rot-weiße Kreuz-Flagge schwenkten, waren die wenigen deutschen Fans. Immerhin durften sie sich letztlich über einen Teilerfolg freuen.

Denn auch wenn es beim 2:3 (1:1, 1:1, 0:0, 0:1) nach Verlängerung erneut nicht zu einem Sieg gegen die Schweizer reichte, bleibt unter dem Strich der erste, nicht unbedingt eingeplante Punktgewinn bei dieser WM. "Ich denke, dass es ein gutes Resultat ist", meinte Bundestrainer Uwe Krupp, "es spiegelt auch das Spiel wider. Wir haben heute viele Dinge gut gemacht. Zum Schluss haben die Schweizer einfach besser als wir gespielt" Für Krupps Team kommt es nun wie erwartet am Dienstag (20.15 Uhr/DSF live) gegen Frankreich zum Showdown um den Einzug in die Zwischenrunde.

Gegen die Schweiz hatte der Kölner Christoph Ullmann die Deut-schen in der siebten Minute in Überzahl in Führung gebracht. NHL-Star Christoph Schubert (Ottawa) glich später, nach zwei Schweizer Gegentreffern, in Unterzahl zum zwischenzeitlichen 2:2 aus (34.). In der Verlängerung wurden die Eidgenossen mit einem Treffer ihres Kapitäns Mark Streit für ihre Bemühungen belohnt. "Wir haben es wieder und wieder probiert und es dann doch noch geschafft", freute sich der NHL-Star von den New York Islanders.

Der Schweizer Coach Ralph Krueger, einst gemeinsam mit Krupp in der deutschen Nationalmannschaft aktiv, sprach von einer großen Schlacht, dem besten Spiel beider Nationen in den vergangenen zwölf Jahren. Während sich die Schweizer technisch versierter präsentierten, hatten die Deutschen zumindest zwei Drittel lang auch spielerisch gut dagegengehalten. Jochen Hecht von Buffalo Sabres hätte sechs Minuten vor dem Ende in Überzahl sogar den Siegtreffer erzielen können, schob die Scheibe jedoch knapp am Tor vorbei. So wurde nichts aus dem ersten WM-Sieg gegen die Schwei-zer seit 2002.

Im abschließenden Gruppenspiel gegen die Franzosen ist die deutsche Auswahl nun erstmals Favorit. Der Bundestrainer erwartet jedoch ein enges Spiel. "Die Franzosen haben gegen die Schweiz die Partie auch bis zum Ende offen gehalten", sagte Krupp. Hoffnung aufs Weiterkommen, für das das deutsche Team unbedingt einen Sieg braucht, macht die Statistik: Die letzten vier Partien gegen die Franzosen wurden allesamt gewonnen." Doch auch mit Zahlen ist es manchmal so ein Kreuz.

Tore: 0:1 (6:26) Ullmann (Buten-schön, Y. Seidenberg) 5-4, 1:1 (8:36) Wick (Lemm. Jeannin), 2:1 (23:25) Seger, 2:2 (33:02) Schu-bert (Hospelt, Mulock) 4-5, 3:2 (61:18) Streit (Plüss) 4-3. Strafminuten: 14/12. Schieds-richter: Partanen/Ronn (Finnland). Zuschauer: 11423 (ausverkauft).