Hamburger warten seit fünf Spielen auf einen Sieg. Nur Brunnemann trifft. In der Tabelle bleiben die Braun-Weißen auf Platz acht. Die Bilder des Spiels

Hamburg. Einmal traf er dann doch noch. Mit einem beherzten Schuss drosch Morike Sako den Ball weit über das Dach der Gegengrade, nachdem Sekunden zuvor Schiedsrichter Christian Schößling, der im vorangegangenen Spiel zwei Treffer Sakos wegen vermeintlicher Abseitsstellung nicht anerkannt hatte, die 1:2-Niederlage St. Paulis gegen den SC Freiburg mit seinem Schlusspfiff besiegelt hatte. Damit bleibt der Kiezklub auch im fünften Spiel in Folge ohne Sieg und droht sechs Spieltage vor Saisonende im tabellarischen Niemandsland der Zweiten Liga zu versinken. "Wieder sind wir für ein engagiertes Spiel nicht belohnt worden. Die Siege feiern momentan eben nur die anderen", bilanzierte Sportchef Helmut Schulte ernüchternd.

Dabei fing die Mannschaft von Trainer Holger Stanislawski wie zuletzt gegen Nürnberg (0:2) und Duisburg (2:2) stark an. Der Tabellenführer aus dem Breisgau konnte sich in den ersten 45 Minuten keine Torchance herausspielen, scheiterte immer wieder an der sicher stehenden Hamburger Defensive. Und auch in der Offensive konnten die Kiezkicker Ausrufezeichen setzen, so dass es mehr als verdient war, als der bärenstarke Björn Brunnemann den schönsten Angriff der ersten Halbzeit nach toller Vorarbeit von Morike Sako zur Führung (43.) abschloss - ausgerechnet zwei der Kiezkicker, die noch immer um einen neuen Vertrag kämpfen. Schulte hatte bereits vor Wochen angekündigt, dass noch im April die eine oder andere Zukunftsentscheidung fallen werde. Und Sako und Brunnemann dürften nach den jüngsten Leistungen ihre Chancen auf ein neues Arbeitspapier zumindest nicht verschlechtert haben. Weniger freuen dürfte Schulte dagegen, dass den Hamburgern wie in der vergangenen Spielzeit eine Niederlagenserie im Saisonfinale droht. Seit dem 15. März, 3:1 in Aachen, warten die Anhänger auf den zwölften Dreier.

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Nicht den Erwartungen entsprach auch Freiburgs glücklicher Ausgleichstreffer durch Linksverteidiger Butscher (62.), der nur deswegen ungehindert einköpfen konnte, weil St. Paulis Torhüter Mathias Hain wie in Nürnberg zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt ausrutschte. Und nachdem Freiburg seine erste Torchance zum Ausgleich nutzte, war es nur konsequent, dass die Mannschaft von Trainer Robin Dutt durch Idrissou mit ihrer zweiten und letzten Möglichkeit den 2:1-Siegtreffer erzielte. "Freiburg war in seiner Effektivität nicht zu überbieten. Das ist eben der Unterschied zwischen Platz eins bis vier und Platz fünf bis zehn", setzte Abwehrmann Ralph Gunesch nach Sakos Schuss in den Abendhimmel noch einen verbalen Treffer.


FC St. Pauli: Hain - Lechner, Morena, Gunesch, Kalla - Schultz (73. Boll), Meggle (81. Sismanoglu) - Hoilett, Brunnemann (61. Ludwig) - Sako, Ebbers.

SC Freiburg: Pouplin - Butscher, Toprak, Krmas, Schwaab - Abdessadki (34. Glockner), Banovic (81. Barth), Schuster, Jäger - Idrissou, Bechmann (61. Rodinov).

Tore: 1:0 Brunnemann (43.), 1:1 Butscher (62.), 1:2 Idrissou (78.). Zuschauer: 23 201 (ausverkauft). Schiedsrichter: Schößling (Leipzig). Gelbe Karten: Schultz - Abdessadki, Butscher. Freiburgs Co-Trainer Damir Buric wird wegen Meckerns auf die Tribüne geschickt (39.).