Der Handlungsbedarf ist offensichtlich. Als “sehr unbefriedigend“ schätzt HSV-Sportchef Dietmar Beiersdorfer die Situation der zweiten Mannschaft in...

Hamburg. Der Handlungsbedarf ist offensichtlich. Als "sehr unbefriedigend" schätzt HSV-Sportchef Dietmar Beiersdorfer die Situation der zweiten Mannschaft in der Regionalliga ein. Nach Abschluss der Hinrunde rangiert der von Karsten Bäron trainierte Nachwuchs auf einem Abstiegsrang. Seit neun Spielen wartet das Team auf einen Sieg, holte zwei Zähler. Die Frage ist: Was muss verändert werden?

Als erstes in das Blickfeld gerät immer der Trainer. Aber: Auch wenn der letzte Auftritt beim 0:2 in Wolfsburg vom Ergebnis her unbefriedigend war, erarbeitete sich der HSV-Talentschuppen eine Vielzahl von Torchancen. "Wir haben sie nur nicht effektiv genutzt", stellt Bäron fest. Dass er spätestens am kommenden Sonnabend nach dem Spiel beim VFC Plauen wohl kaum zu halten sein wird, wenn das Jahr nicht mit einem Sieg abgeschlossen wird, dürfte "Air" Bäron wissen. "Ich kann nicht mehr als gründlich arbeiten", antwortet er auf entsprechende Nachfrage mit stoischer Ruhe.

Nur: Ein Trainerwechsel, sofern er denn nötig ist, dürfte das Problem nicht lösen. Gescheitert sein könnte auch der Versuch, mit sehr jungen Spielern in der neu geschaffenen vierten Liga bestehen zu können. Womöglich ist das Niveau dieser halbprofessionellen Liga auf Seiten des Klubs unterschätzt worden. In Wolfsburg liefen für den HSV mit Matthias Haas, Kai-Fabian Schulz, Hanno Behrens und Maximilian Beister vier A-Jugendliche auf. Immer wieder muss Bäron, statt Aushilfe aus dem Bundesliga-Kader zu bekommen, auf Kräfte der U19 setzen. Zumal Akteure aus dem Profi-Aufgebot wie Macauley Chrisantus oder der gerade nach Minsk zurückgekehrte Anton Putsilo in der "Zweiten" nicht eingesetzt werden durften, weil sie EU-Ausländer sind. Außerdem fallen als Stützen verpflichtete Spieler wie Volker Schmidt, Timo Kunert und Grgur Rados seit Wochen verletzt aus. Joseph Olumide (Fußbruch) ist das jüngste Opfer in dieser Reihe. Ob nun Bäron selbst zum (Entlassungs-)Opfer wird, dürfte spätestens nach dem Spiel beim VFC Plauen klar sein.