Der Wintereinbruch in Norddeutschland wird das Nordderby zwischen dem HSV und Werder Bremen (heute 17 Uhr, Premiere live) kaum beeinflussen. Die Wetterdienste sagen rund ums Topspiel keine heiklen Niederschläge voraus, und die Greenkeeper der Nordbank-Arena haben in den vergangenen Tagen ebenso wie die Rasenheizung ganze Arbeit geleistet.

Hamburg. "Der Platz ist in einem guten Zustand", sagt Pressesprecher Jörn Wolf. Das Abschlusstraining am Sonnabend verlief komplikationslos. Trainer Martin Jol machte in seinem Team eine gehörige Konzentrationssteigerung aus - das Derbyfieber grassiert. Der Brasilianer Alex Silva will seinen Landsmann Diego an die kurze Leine legen, der Peruaner Paolo Guerrero will mehr Tore erzielen als sein Freund Claudio Pizarro auf Bremer Seite.

"Ich freue mich auf dieses sportliche Kräftemessen ganz besonders", sagte der Werder-Stürmer. Angesichts der aktuellen Bundesligaergebnisse ist der Erfolgsdruck für beide Teams erheblich gewachsen. Verliert Bremen, droht ein längerer Verbleib im grauen Tabellenmittelfeld. Verliert der HSV, ist der Kampf um einen Platz um eine der absoluten Toppositionen der Liga zunächst einmal passe. Ein großes Geheimnis machen die Trainer beider Klubs aus ihren Anfangsformationen. HSV-Coach Jol hat sich zwar festgelegt, dass Guy Demel und Alex Silva im defensiven Mittelfeld statt der verletzten und gesperrten Nigel de Jong und David Jarolim auflaufen werden, aber darüber hinaus könnte es weitere Veränderungen geben.

Ein Kandidat für einen Platz in der Startelf könnte Thiago Neves sein. Der Brasilianer stand in den vergangenen Wochen nach guten Trainingsleistungen bereits mehrfach vor einer Nominierung, nach den zuletzt stark schwankenden Leistungen des deutschen Nationalspielers Piotr Trochowski im kreativen Offensivbereich könnte es nun einen Wechsel geben. Für Neves könnte das dann gleich das zweite Aha-Erlebnis dieser Woche werden. Das erste registrierte er am Freitag, als es beim Morgentraining auf einen schneebedeckten Platz ging. "Da hat er gestaunt und sich gleich noch ein paar Stutzen mehr angezogen", flachste Mladen Petric.