Trotz der Minusleistung gegen die Griechen hat die Elf von Thomas Schaaf noch die Chance aufs Achtelfinale, muss nun aber die ausstehenden zwei Partien gewinnen.

Bremen. Nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Kassai drosch Aaron Hunt den Ball frustriert in die Zuschauerränge. Von dort prallte er aber auf leere Sitze. Ein Großteil der Werder-Fans hatte das Stadion längst desillusioniert verlassen.

Bereits nach 17 Minuten hatten sich die Zuschauer erstmals erhoben, allerdings nur, um ihre Mannschaft anzufeuern - und 120 Sekunden später auch ein gestikulierender Bremer Trainer Thomas Schaaf, da seine Spieler bis zu diesem Zeitpunkt ebenfalls nur gestanden hatten.

Kaum Bewegung, haarsträubende Ballverluste und Ungenauigkeiten im Passspiel: Der deutsche Vizemeister schien die Bedeutung der Partie verkannt zu haben.

Den drei Unentschieden aus den ersten drei Spielen sollten endlich die ersten drei Punkte folgen, um das Tor zum Achtelfinale weit aufzustoßen. Stattdessen musste der Bremer Anhang staunend zusehen, wie die Griechen trotz defensiver Ausrichtung im 4-3-2-1-Schema von Beginn an die Initiative übernahmen. Bereits nach 13 Minuten, als Athens Karagounis mit einem Freistoß aus 35 Metern die Unterkante der Latte traf, war klar, dass es gegen Panathinaikos ein unerwartet schwerer Gang wird.

Der erwartet im DFB-Team auch Werders Nationalspieler Torsten Frings, der seiner Mannschaft wegen einer Gelbsperre fehlte und daher Zeit hatte, um sich mit Bundestrainer Joachim Löw zur versöhnlichen Aussprache zu treffen.

Der 31-Jährige will nun weiter seine Chance suchen. Das taten auch seine Mannschaftskollegen auf dem Rasen - sie suchten jedoch vergeblich. Ein Aufsetzer von Markus Rosenberg, ein Kopfball von Claudio Pizarro waren das Ergebnis viel zu umständlicher Bremer Offensivmühen. Das Pfeifkonzert von den Rängen zur Pause kam nicht überraschend.

Eher schon die weiter andauernde Passivität, an der auch der zum zweiten Abschnitt eingewechselte Clemens Fritz nichts ändern konnte. Nach nur 22 Minuten war die Schicht für den Rechtsverteidiger bereits wieder beendet, da Schaaf, der zuvor bereits Hunt auf das Feld beordert hatte, mit Boubacar Sanogo die vierte Offensivkraft einwechselte. Umstellungen, die nötig geworden waren, nachdem Mantzios in der 58. Minute die verdiente Führung erzielt hatte. Ausgerechnet Mantzios, der bereits beim 2:2 im Hinspielt doppelt erfolgreich gewesen war.

Es war der Anfang vom Ende, da die Bremer auf ganzer Linie enttäuschten. Kein Aufbäumen, keine Inspiration, keine Leidenschaft, nicht einmal eine Gelbe Karte. Selbst das 0:2 durch einen 17-Meter-Schuss von Karagounis wurde reaktionslos hingenommen. Bremer Torchancen? Fehlanzeige. Das 0:3 durch Tziolis machte die Packung perfekt. Statt des ersten Dreiers blieben die Bremer zu Hause erneut ohne Tor, ohne Sieg und diesmal sogar ohne Punkte. Das Erreichen des Achtelfinales ist zwar weiter möglich bei Siegen auf Zypern und gegen Mailand. Doch wer will angesichts der schlechtesten Leistung in der Champions League aller Zeiten im Weserstadion noch daran glauben?


Bremen: Wiese - Prödl (46. Fritz/68. Sanogo), Mertesacker, Naldo, Pasanen - Baumann - Vranjes (64. Hunt), Özil - Diego - Pizarro, Rosenberg.

Athen: Galinovic - Nilsson, Vintra, Sarriegi, Spiropoulos - Tziolis, Simao, Gilberto - Gabriel, Karagounis (80. Goumas) - Mantzios (89. Salpingidis).

Tore: 0:1 Mantzios (58.), 0:2 Karagounis (70.), 0:3 Tziolis (83.). Schiedsrichter: Kassai (Ungarn). Zuschuer: 35 968