Viel Trainererfahrung hat er zwar nicht, aber er hat große Ziele: Zwei Tage vor seinem 48. Geburtstag gab Volksheld Diego Maradona (48) überraschend bekannt, dass er künftig die argentinische Nationalmannschaft coachen wird.

Buenos Aires. Damit tritt der Weltmeister von 1986 die Nachfolge von Alfio Basile an. "Ich möchte mit Diego arbeiten. Er wird Trainer der Nationalmannschaft werden", sagte der frühere Nationalcoach Carlos Bilardo, der die "Albiceleste" 1986 in Mexiko mit Kapitän Maradona zum WM-Titel geführt hatte und künftig das Amt des Teammanagers übernehmen wird.

"Hoffentlich wird das auch ein Geburtstagsgeschenk. Die Arbeit geht jetzt erst richtig los", erklärte die Legende am Dienstag, nachdem er in Buenos Aires mit Ex- Nationaltrainer Carlos Bilardo und Verbandspräsident Julio Grondona verhandelt hatte. Morgen soll er offiziell vorgestellt werden.

Maradona hatte in den vergangenen Jahren nicht immer für positive Schlagzeilen gesorgt. Er war wegen Drogenmissbrauchs und extremen Übergewichts mehrmals mit Herzbeschwerden auf Intensivstationen behandelt worden. In Kolumbien ließ er sich schließlich den Magen verkleinern und speckte auf Normalgewicht ab.

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Dem Weltmeister von 1986 sollen ersten Berichten zufolge mehrere Co-Trainer - darunter auch Bilardo - zur Seite gestellt werden. Als Torwarttrainer wurden Sergio Goycochea genannt, und Jose Luis Brown, Julio Olarticoechea und Sergio Batista sollen Maradona als weitere Assistenten unterstützten. Dennoch legte er schon fest: "Die Mannschaft bestimme ich".

Maradona folgt Alfio Basile, der am 16. Oktober nach einem enttäuschenden 0:1 gegen Chile zurückgetreten war. Große Erfahrung als Trainer hat er nicht. Zweimal hatte er sich erfolglos als Trainer argentinischer Zweitligisten versucht. Auch auf dem Manager-Posten konnte er nie an seine glorreichen Zeiten als Spieler anknüpfen. Der "Göttliche", wie er in der Heimat genannt wird, bestritt 91 Länderspiele für die "Albiceleste" und erzielte dabei 34 Tore.

Das erste Spiel unter seiner Leitung ist für November geplant. Dabei handelt es sich jedoch zunächst nur um ein Freundschaftsspiel gegen Schottland in Glasgow. Richtig spannend wird es erst im März kommenden Jahres. Dann trifft die Nationalelf in Buenos Aires im Rahmen der WM-Qualifikation auf Venezuela.