Der Senat bleibt hinter seinen Ankündigungen zurück. HSB fürchtet Mindereinnahmen von 150 000 Euro.

Hamburg. Zehn Millionen Euro zusätzliche Mittel für den Sport hat der Senat der Stadt Hamburg in seinen Doppelhaushalt für die Jahre 2009/2010 eingestellt. Der Jubel von Günter Ploß, dem Präsidenten des Hamburger Sportbundes (HSB), hält sich jedoch in Grenzen: "Für eine Beurteilung ist es zu früh. Wir kennen trotz intensiver Nachfragen bisher keine Details. Wir befürchten, dass dem HSB im Gegenzug andere Leistungen der Stadt gestrichen werden. Netto dürfte der Zuwachs weit geringer ausfallen."

Nach Informationen des Abendblatts sollen bis 2010 acht der zehn Extra-Millionen, vier Millionen pro Jahr, für die Sanierung von Sportstätten, vor allem für die von Fußballplätzen verwandt werden. Dafür hatte der Senat bis 2012 ursprünglich eine Summe von bis zu 25 Millionen Euro zusätzlich bereitstellen wollen und deshalb die weitere Umsetzung des Masterplans Sportpark Volkspark gebremst.

Jetzt stünden bis zum Ende der Legislaturperiode, sollte der bisherige Haushaltsansatz für 2011/2012 fortgeschrieben werden, für diese Maßnahmen insgesamt 16 Extra-Millionen zur Verfügung. Dazu kommen jährlich jene 3,2 Millionen Euro als Grundbetrag, die schon im letzten Doppelhaushalt 07/08 für die Sportstättensanierung ausgewiesen worden waren. In der Gesamtsumme wären das 7,2 Millionen Euro pro Jahr und 28,8 Millionen für die nächsten vier. Beim Sportamt sind bereits 20 Anträge von Vereinen für den Um- und Ausbau ihrer Plätze in einem Volumen von rund 13 Millionen Euro eingegangen. Der gesamte Sanierungsbedarf der teilweise maroden Hamburger Sportanlagen wird auf 40 bis 50 Millionen Euro geschätzt.

Über die Verwendung der letzten zwei Millionen Euro bis 2010 herrscht selbst in der Behörde für Kultur, Sport und Medien Unklarheit. "Darüber wird mit dem HSB in den nächsten Wochen zu verhandeln sein", sagte Sportstaatsrat Manfred Jäger dem Abendblatt. Seit 2007 erhielt der HSB im Rahmen des neuen Sportfördervertrages 6,5 Millionen Euro jährlich von der Stadt. Die werden nicht angetastet.

Die zweckgebundenen Zuwendungen von zuletzt 1,6 Millionen Euro im Jahr für Kunstrasenplätze (750 000 Euro), Sanierung vereinseigener Anlagen (400 000), Verbandstrainer (250 000), Talentförderung und Integrationsmaßnahmen (je 100 000) drohen dagegen nach Informationen des Abendblatts auf 450 000 Euro zusammengestrichen zu werden. Auch soll an dem Konsolidierungsbeitrag des Sports für den Haushalt der Stadt, 2008 waren das 1,05 Millionen Euro, festgehalten werden. Käme die eine zusätzliche Million Euro dem HSB-Etat zugute, müsste der Verband immer noch mit 150 000 Euro im Jahr weniger auskommen als bisher.

Welche Sportveranstaltungen in den nächsten Jahren in die Stadt geholt werden sollen, hängt von der Bewerbung für die Universiade 2015 ab. Bekennt sich der Senat zu der Kampagne, lässt die Stadt die geplante Kandidatur für die Schwimm-Weltmeisterschaft 2013 fallen. Die würde 40 Millionen Euro kosten, 18,5 Millionen davon hätte die Stadt zu übernehmen. Zu viel.