Teneriffa statt Peking: Handball-Weltmeister Stefan Schröder (27) hätte sich im August durchaus einen anderen Aufenthaltsort vorstellen können.

Hamburg. Teneriffa statt Peking: Handball-Weltmeister Stefan Schröder (27) hätte sich im August durchaus einen anderen Aufenthaltsort vorstellen können. Während die Nationalmannschaft in China um olympische Medaillen wirft, muss sich der Rechtsaußen mit dem HSV in Spanien auf die nächste Bundesligasaison vorbereiten. "Auch das hat seinen Reiz", sagte Schröder beim Trainingsauftakt der Hamburger Handballer - und lächelt ein wenig verkniffen. Dass Bundestrainer Heiner Brand ihn schon vor drei Wochen aussortierte, empfindet er im Nachhinein als positiv: "Dadurch hatte ich noch 18 Tage Urlaub. Und wenn ich sehe, wer jetzt nach Peking fliegt, hätte ich ohnehin keine Chance gehabt."

Schröders Problem: Auf seiner Position spielt mit Florian Kehrmann einer der besten Rechtsaußen der Welt. Weil Brand nur 15 Spieler für Olympia nominieren durfte, verzichtete er auf einen Ersatz für Kehrmann. Sollte sich der 31-jährige Lemgoer verletzen, würde ein Rückraumspieler dessen Rolle übernehmen. "Daran wird sich in den nächsten Jahren wohl nichts ändern", fürchtet Schröder, "und der 'Flo' spielt bestimmt weiter, bis er 40 ist."

Leistung zeigen, mit dem HSV Erfolge feiern - Schröder wird den Kampf um einen Platz im Nationalteam nicht aufgeben. Die Spiele seiner Kollegen wird er sich auch weiterhin anschauen - "und natürlich dabei die Daumen drücken". Am Wochenende testet das Nationalteam ein letztes Mal vor dem Abflug am 31. Juli. Gegner in Köln (Sa., 14 Uhr) und Halle/Westfalen (So., 13 Uhr, zweite Halbzeit live in der ARD) ist Olympiagruppengegner Russland - ohne HSV-Star Dimitri Torgowanow. Der 36 Jahre alte Kreisläufer verzichte nach einer Venenoperation im rechten Bein freiwillig auf die Spiele in Peking.