Der Juni 2008 dürfte der aufregendste Monat im Leben des Arne Niemeyer werden. Am 29. erwartet Freundin Claudia das erste Kind. Tags darauf endet Niemeyers Vertrag bei seinem Heimatverein GWD Minden, dem er sein halbes Leben lang die Treue gehalten hat.

In der neuen Saison lässt der 26 Jahre alte Handballprofi seinen starken Wurfarm für den HSV Hamburg spielen - eine Verpflichtung, die Niemeyer am Sonntag mit einem gelungenen Bundesliga-Auftritt bei seinem künftigen Arbeitgeber rechtfertigen will.

Den Umzug kann er kaum erwarten: "Hamburg ist eine tolle Stadt und der HSV ein toller Verein." Nur dass für ein Quartier in seinen Wunschstadtteilen Eimsbüttel oder Eppendorf leicht das Doppelte zu berappen ist wie in seiner Geburtsstadt Minden, muss der Pädagogikstudent noch verdauen.

Die Angelausflüge mit Freunden an den Mittellandkanal, den er noch vor der Haustür hat, werden wohl seltener werden: "Dabei kann ich wunderbar entspannen, mich einfach mal fallen lassen." Zur Not tue es aber ebenso eine Partie Tennis oder Badminton.

Auch Vater Rainer, als Torwart einer der WM-Helden von 1978, hat ihm zum Wechsel geraten - obwohl er nun reisen muss, um den Sohn zu sehen. Seinem Wort hat Niemeyer immer vertraut: "Mein Vater ist mein wichtigster Trainer."