80 bis 90 Millionen Euro sollen investiert werden. Neues Fußballstadion könnte schon Ende 2008 stehen.

Hamburg. Es war einmal eine Zeit, in der Besuchermassen in den Volkspark strömten. Mittlerweile verirren sich - Stadion- und Konzertbesucher der Arenen ausgenommen - täglich nur noch einige Hundert in das Naherholungsgebiet. Zum Vergleich: Den Stadtpark bevölkern in der Hochsaison schon mal 100 000 Menschen. Nun soll auch in Altona wieder mehr Leben einkehren.

Mit 80 bis 90 Millionen Euro aus öffentlichen und privaten Mitteln wird der Volks- zu einem Sportpark samt neuem Fußballstadion umgestaltet. Der zugehörige Masterplan, den das Abendblatt bereits Mitte November exklusiv präsentiert hatte, wurde gestern der Öffentlichkeit vorgestellt. Zuvor hatte der Hamburger Senat sein Okay gegeben. Nun muss noch die Bürgerschaft über die Pläne abstimmen. Ob dies allerdings vor den Wahlen am 24. Februar gelingt, ist fraglich.

"Es geht darum, eine grüne Lunge langsam aus dem Dornröschenschlaf aufzuwecken", bemühte Sportsenatorin Alexandra Dinges-Dierig (CDU) Märchenterminologie, um die Zielsetzung zu beschreiben. Hamburgs fabelhafter neuer Sportpark soll demnach den Interessen des Spitzensports künftig ebenso dienen wie den Bedürfnissen der breiten Bevölkerung. "Langsam" bedeutet einen Zeitraum von zehn Jahren, in denen der Masterplan auf dem rund 180 Hektar großen Areal zwischen der Autobahn A7 im Osten und der Elbgaustraße im Westen (Ring 3) umgesetzt werden soll. Als nächster Schritt soll eine noch zu bestimmende Gesellschaft Struktur in den Ablauf der Realisierung bringen.

Bereits im Bau befindet sich eine Eishockey- und Ballsporthalle (Volksbank-Arena) neben der Color-Line-Arena, in der ab Mitte 2008 die Eishockeyprofis der Freezers und die HSV-Handballer trainieren wollen. Die Halle gehört zum durch Events geprägten Arenenbereich, der sich zu einem Sportcampus inklusive Fußballhalle und Sportmuseum weiterentwickeln soll.

Zum Arenenareal zählt auch das neue Fußballstadion für die zweite Mannschaft und das Frauen-Bundesligateam des HSV sowie andere Dritt- und Viertligaklubs, das südöstlich der HSH-Nordbank-Arena gebaut werden soll. Masterplan-Projektleiter Thomas Schröder-Kamprad hält hier eine Fertigstellung bis Ende 2008 für möglich.

Im südlichen Park sollen der Freizeit- und Gesundheitssport den Schwerpunkt bilden. Geplant sind unter anderem ein Fitnessparcours, ein Beachsportplatz und eine Rollsportanlage samt Umkleiden. Im Bereich nordwestliches Bornmoor sind vor allem Angebote für Jugendliche vorgesehen. Alle Sportangebote sollen behutsam in den Park integriert, bisherige Stellplätze umfunktioniert werden. Die Autos werden künftig in Parkhäusern Platz finden, außerdem gilt es, den Zu- und Abfluss des Verkehrs zu verbessern. Denn der hatte bislang weniger Märchen- als Albtraumcharakter.