HAMBURG. Die Netze wurden noch errichtet, der feinkörnige, beheizte Sand geglättet - gestern wurde Hamburgs erste Beachhalle eingeweiht. Das BeachCenter Hamburg am Alten Teichweg ist mit acht Courts, aufgeteilt in ein Fünffeld- und Dreifeld-Areal sowie verbunden mit zwei Bars, Deutschlands größte Beachvolleyball-Halle.

"Ich bin glücklich, dass Hamburg jetzt solch eine Halle hat", sagte Okka Rau, Europameisterin 2003 und Olympia-Fünfte von Athen 2004. Was Axel Hager ("Solche Bedingungen haben wir uns immer gewünscht"), 2000 Olympiadritter und heute Elder Beach-Boys, vor Jahren angeregt hatte und der Hamburger Trainer-Philosoph Olaf Kortmann 2003 mit Olympia-Stützpunktleiterin Ingrid Unkelbach weitergesponnen hatte, sucht nach nur zehn Monaten Bauzeit seinesgleichen. "Das Beach-Areal ist ein Eckpfeiler des Sportparks Dulsberg", sagte Klauspeter Schelm, Bäderland-Geschäftsführer. Als Eigentümer investierte die GmbH am Olympiastützpunkt 3,7 Millionen Euro. Im Frühjahr folgen sechs Außenplätze. Wenn bis Ende 2009 die Handball- und Judo-Halle steht, hat die Stadt 20 Millionen Euro in vier Sportstätten (Basketball, Badminton/Volleyball, Beach) investiert.

"Die Beachhalle ist ein weiterer Baustein für die Sportstadt Hamburg", kommentierte Bildungs- und Sportsenatorin Alexandra Dinges-Dierig (CDU). Ihre Behörde deckt den Rest der 4,5 Millionen Euro Beach-Kosten. Dafür werden bis Dezember auf zwei Feldern für Leistungssportler elf Kameras installiert, mit denen Bewegungsabläufe per Computer am Spielfeldrand analysiert werden. Dazu kommen auf Anregung des trainingswissenschaftlichen Beraters Bernd Schlesinger Diagnoseraum und Kraftlabor. Schlesingers Team Pohl/Rau sollen sie am neuen Bundesstützpunkt Beach ebenso den Weg zu Olympia 2008 ebnen wie den zweimaligen deutschen Meisterinnen Sara Goller/Laura Ludwig. Kortmanns Team startet weiter für Hertha BSC Berlin, ist aber wegen der optimalen Trainingsbedingungen von Kiel nach Hamburg gezogen.

Bei der Eröffnungsparty heute ab 18 Uhr stellen Goller/Ludwig in einem Showmatch der Öffentlichkeit Beachvolleyball vor, auch andere Sandsportarten werden demonstriert und können am Wochenende ausprobiert werden.

Obwohl die Behörde den Leistungs- und Schulsport dort bis 2027 finanziert, sollen 80 Prozent der Kapazitäten im privat betriebenen BeachCenter von der Allgemeinheit genutzt werden.