HAMBURG. Für Dr. Thomas Bach, den Präsidenten des Deutschen Olympischen Sportbundes, ist die Sache klar. In naher Zukunft könne Golf ins olympische Programm aufgenommen werden, sagte er beim Festakt zur 100-Jahr-Feier des Deutschen Golfverbandes im CCH. "Das Internationale Olympische Komitee würde einem Antrag positiv gegenüber stehen."

Laut einer repräsentativen Umfrage haben über vier Millionen Menschen starkes Interesse am Golf. Bester Beleg ist der "Golfdrive" am Jungfernstieg. Von 11 bis 23 Uhr können Anhänger am Sonnabend noch abschlagen. Bisher nutzten über 3000 dieses Angebot aktiv, 60 000 Menschen schauten nur zu.

Wer in Hamburg seinen Schwung intensiv verbessern will, kann modernste Technik nutzen. In der "Golf Lounge" (Elbbrücken) steht Anfängern und besonders Fortgeschrittenen ab sofort eine computergestützte 3D-Magnetfeldanalyse zur Verfügung. Es ist das erste Gerät dieser Art in Deutschland und zeichnet mit seinen 240 Messdaten pro Sekunde jede Grad-Abweichung vom theoretisch idealen Schwungkorridor auf.

Die Software von "Golf BioDynamics" wurde in Australien von Prof. Rob Neal entwickelt, der auch das heimische Nationalteam trainiert und das System schon nach England, Schweden, Spanien, Südafrika, die USA, Kanada, Österreich und die Schweiz brachte. "Mit der exakten Messung von Schwung- und Fitnessparametern kann das Golftraining optimiert werden", ist Neal sicher. Begleitet wird das Projekt von Prof. Klaus-Michael Braumann (Universität Hamburg).

Mobiles Golftraining, zum Beispiel im Büro oder auf einer Anlage, bietet Heiko Falke (40) in Hamburg an. Eigentlich hatte Falke die Lust am Golf verloren. Sein Spiel stagnierte, dazu kamen Rückenbeschwerden. 2003 stieß der Hamburger dann im Internet auf die Lehre des US-Golfgurus Mike Austin (1910-2005), der bekannt dafür wurde, dass ihm mit 64 Jahren der weiteste Schlag aller Zeiten gelang. "Er hat schon vor einem halben Jahrhundert festgestellt, dass es physiologisch Unfug ist, die Wirbelsäule beim Schwung steif zu halten", erzählt der studierte Physiker.

Falke ging der Sache nach, analysierte den Bewegungsablauf der Topspieler - und bemerkte, dass er mit der reinen Lehre der meisten deutschen Pros nichts zu tun hatte. Derart inspiriert setzte er die Erkenntnisse in die Tat um. Mit Erfolg: "Mein Spiel wurde dramatisch besser, die Schläge viel länger und präziser. Und ich habe keine Beschwerden mehr." Heute ist er Europas einziger anerkannter "Mike-Austin-Lehrer", sogar aus der Schweiz kommen Kunden, um ihren Schwung anzupassen. Und Falke hat wieder Spaß am Golf.

Weitere Informationen: "www.golfbiodyna mics.de" , "www.mikeaustin.de" .