BERLIN. Peter Becker, von 1987 bis 2002 Trainer Jan Ullrichs, rechnet damit, dass sich der frühere Radprofi angesichts der jüngsten Doping-Geständnisse bald äußern wird. "Wenn ich das jetzt alles höre, was sich dort abgespielt haben soll und abgespielt hat, dann erwarte ich ganz einfach noch einmal eine Stellungnahme von Jan so rum oder so rum", sagte Becker dem Fernsehsender N 24. Schließlich müsse ja Klarheit geschaffen werden.

Ullrich habe ihm gegenüber immer wieder seine Unschuld beteuert: "Ich war natürlich über seine Leistungsexplosionen genauso überrascht wie alle anderen auch, und habe gesagt: ,Sag mal, Jan, bin ich ein so guter Trainer, oder hat das alles so prima geklappt, oder was ist hier los?'" Darauf habe Ullrich erklärt, er wolle gesund bleiben, sich nicht verändern und gesunde Kinder haben, da brauche sich Becker keine Sorgen zu machen.

Becker sagte, er habe nicht bewusst weggeschaut, "sonst hätte ich nie das Gespräch gesucht, genau Doping betreffend. Das habe ich gesucht mit dem Jan." Er selbst sei wirklich unschuldig, habe nichts von Doping mitgekommen, sei allerdings vom Team Telekom auch immer am Rande der Mannschaft gehalten worden.

Becker betonte, er habe nie gesagt, dass er überzeugt sei, dass Ullrich nie in seienr Karriere gedopt habe, "sondern ich habe gesagt: ,Solange man dem Jan Ullrich nichts Konkretes nachweisen kann, ist er für mich unschuldig, wie es allgemein üblich ist'".