TOKIO. Harmonie in Perfektion, trotzdem jede Menge Leidenschaft gewürzt mit einer Prise knisternder Erotik - die Eistänzer haben bei den Weltmeisterschaften im Tokio Metropolitan Gymnasium beim Originaltanz wieder einmal ein Feuerwerk abgebrannt und gezeigt, warum ihre Sportart Eiskunstlauf heißt.

Besonders rassig interpretierten die Titelverteidiger Albena Denkowa und Maxim Stawiski aus Bulgarien ihren Tango. Jedenfalls zogen sie mit 99,52 Punkten hauchdünn an den nach der Pflicht führenden Kanadiern Marie-France Dubreuil und Patrice Lauton (99,50) vorbei. Siegchancen haben aber in der Kür-Entscheidung heute (5 Uhr MEZ) auch noch die drittplatzierten US-Amerikaner Tanith Belbin und Benjamin Agosto (99,02).

Weniger gut lief es hingegen für die WM-Debütanten Nelli Ziganschina und Alexander Gazsi aus Chemnitz und Berlin. Die deutschen Meister nehmen momentan nur Rang 18 ein (70,95), hatten damit aber immerhin keine Probleme, das Finale zu erreichen. Gazsi zeigte sich zwar mit der aktuellen Platzierung zufrieden, nicht aber mit der Leistung. "Wir haben keine großen Fehler gemacht, waren aber diesmal ziemlich lahm", sagte der 22-Jährige, der in Moskau studiert. Seine schmerzhafte Kapselverletzung an er Hand wollte er als Entschuldigung nicht gelten lassen, sie habe ihn nicht behindert: "Ich werde damit auch in der Kür klarkommen."

Ein Happy-End feierte unterdessen Stefan Lindemann. Zum Abschluss des Winters zauberte der 26-jährige Erfurter die beste Kür seit zwei Jahren aufs Eis und erkämpfte sich Platz zwölf: "Damit habe ich mich zurückgemeldet", verkündete er stolz.

Für die Paarläufer Aljona Savchenko und Robin Szolkowy hat sich Bronze derweil auch finanziell gelohnt: Die Chemnitzer können mit Erfolgsprämien und Gagen von insgesamt knapp 75 000 Euro rechnen.