Sportplatz Hamburg

Für das Eishockey-Schülerteam des Hamburger SV wird es am Sonnabend ernst. Ab 12.45 Uhr steht dann in Stellingen das Spiel gegen den ETC Crimmitschau an. Für die Schützlinge von Trainer Jörg Neumaier dürfte es d i e Partie der Saison sein. Es geht nämlich um den Aufstieg in die Bundesliga Nord. Es gilt, sich ein gutes Polster fürs Rückspiel am 24. März in Crimmitschau zu verschaffen. Dass dies die 13- und 14-jährigen Youngster um Kapitän Alexander Boswinkel drauf haben, bewiesen sie in der regulären Saison. Mit 18 Siegen in 20 Spielen und sieben Punkten Vorsprung auf den Zweiten, EHC Wolfsburg, dominierte das HSV-Team, in dem mit Gina Grützmacher und Sina Kröger auch zwei Mädchen dem Puck nachjagen, die Niedersachsen-Liga und wurden norddeutscher Schülermeister. Dafür bekam jeder Spieler schon mal eine Urkunde und eine goldene Trophäe. Der Erfolg, an dem Topscorer Christoph Latze mit 46 Toren und 51 Assists großen Anteil hatte, kommt nicht von ungefähr. "Wir fördern seit zwei Jahren Hamburgs Nachwuchsspieler mit zusätzlichen Trainingseinheiten und anderen Maßnahmen", sagte Andreas Mattner , Vorstandschef des großen Bruders Hamburg Freezers, "deshalb freut uns das Abschneiden der HSV-Schüler besonders."


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Niclas Huschenbeth ist Hamburgs Talent des Jahres. Jetzt wird dem jungen Schachmeister eine neue Ehre zuteil. Am Wochenende darf er für den Hamburger SK von 1830 das erste Mal in der Bundesliga ziehen. Damit ist der 15-Jährige jüngster deutscher Erstligaspieler aller Zeiten. Gleich bei seinem Debüt gegen den deutschen Ex-Meister Köln-Porz bekommt er es mit Dänemarks Großmeister Curt Hansen zu tun. Seit zwei Wochen studiert HSV-Fan Huschenbeth die Partien Hansens am Computer. Gegen den Tabellenzweiten Porz (Sonnabend, 14 Uhr) und den -vierten Remagen (Sonntag, 9 Uhr, jeweils Kapstadtring 8, Casino der Signal Iduna) will der HSK Rang drei und damit die mögliche Teilnahme am Europapokal verteidigen.


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Mehr Unterstützung durch seinen Sportverband, den Deutschen Judo-Bund (DJB), kann Nachwuchstalent Maxim Schitov (TH Eilbeck) nicht erfahren. Mit den Unterschriften des DJB-Präsidenten Peter Frese , dem Nachwuchs-Bundestrainer Richard Trautmann , dem Sportdirektor Manfred Birod und dem Hamburger Verbands-Chef Rainer Ganschow soll die Einbürgerung des 15-Jährigen forciert werden. "Bei Maxim handelt es sich um einen Ausnahmeathleten, der eine sehr erfolgreiche Karriere vor sich haben wird", heißt es in dem Schreiben an die Ausländerbehörde im Kreis Stormarn. Noch hat der amtierende deutsche U-17-Meister vom TH Eilbeck einen russischen Pass, obwohl die Familie schon lange in Deutschland lebt. Jeden Tag pendelt der Neuntklässler mit Einserschnitt und dem Berufswunsch Rechtsanwalt von Stapelfeld zur Eliteschule des Sports Alter Teichweg. Nun hätte ihn der DJB gern für die U-17-Europameisterschaften Anfang Juli in Malta nominiert. Sollten seine Eltern zurück nach Russland müssen, würde Maxim ins Dulsberger Sport-Internat ziehen, für die Finanzierung kämen Klub und Hamburger Judo-Verband auf.


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Einen attraktiven Neuzugang kann das Radteam der Harburger Radschmiede Trenga De vermelden. Aus Langelsheim im Harz stieß Melanie Leunig zur schwarz-weißen Cross- und Mountainbike-Equipe, für die ab dieser Saison auch Langstreckenspezialist Stefan Danowski (vormals Stevens Racing) und Jens Ostwaldt (19, Giesen) fahren werden. Die 27-jährige Melanie Leunig hatte im Vorjahr unter anderem den Lüneburger Heidecup gewonnen und war beim 100-km-Jedermannrennen der Cyclassics in Hamburg zweitbeste Frau geworden. Im Gelände fühlt sie sich aber doch wohler: "Technische und schlammige Strecken liegen mir am besten."


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Die Champions League des Rollstuhl-Rugbys ist am Sonnabend (10 Uhr) und Sonntag (11 Uhr) zu Gast in Hamburg. In der Schule Kielkoppelstraße ringen dann Mannschaften aus Finnland, Polen, Schweden, Belgien und Deutschland um Europas Krone. Das deutsche Mischteam, die Rugby Rats und The Rebels, zählen beim Mix aus Rugby, Volleyball und Schach neben den Belgiern zu den Favoriten. Birgit Poley von den Organisatoren des RSC Hamburg verspricht "wirklich aufregenden Sport" und ergänzt: "Es wäre schade wäre, wenn den Hamburgern das entgeht".


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Prominenten Anschub erfährt der von Vattenfall initiierte Schülercup im Radsport. Zur Präsentation am nächsten Mittwoch haben sich unter anderen Rudolf Scharping , Präsident des Bundes Deutscher Radfahrer, und Hamburgs Sportsenatorin Alexandra Dinges-Dierig angesagt. Nach dem Ausstieg von Ko-Sponsor Stevens wird der Energieversorger das Projekt, für das extra ein Radmobil mit Rennmaschinen angeschafft wird, zu großen Teilen selbst finanzieren.