Sportplatz Hamburg

Die Festtage dürfen sie nutzen, um noch einmal Kraft zu tanken. Am 27. Dezember fliegen Silja Lorenzen (22), Lydia Morgenstern (21, beide Club an der Alster), Janne Müller-Wieland (20, Uhlenhorster HC), Kristina Reynolds (22) und Julia Müller (21, beide Harvestehuder THC) dann mit der Hockeynationalmannschaft zum Lehrgang nach Südafrika. Bis auf Torhüterin Reynolds sind die jungen Hamburgerinnen allesamt Neulinge im A-Kader, der erstmals vom in Hamburg lebenden Bundestrainer Michael Behrmann betreut wird. Ziel des Trainingslagers in Stellenbosch ist die Vorbereitung auf die Champions Trophy vom 13. bis 21. Januar im argentinischen Quilmes, bei der das neu formierte deutsche Team Titelverteidiger ist. "Wir sind alle froh, dass wir beim Lehrgang dabei sein können. An die Champions Trophy denkt noch keine von uns", sagt Morgenstern. Die Auszubildende, die in einer Werbeagentur lernt, hat von ihrer Chefin Sonderurlaub erhalten. "So eine Chefin ist etwas ganz Besonderes", sagt sie. Besonders dürfte auch der Jahreswechsel werden, den das Team bei 30 Grad erleben wird. Alkoholische Getränke dürfen jedoch nur in Maßen genossen werden, schließlich wird an Silvester gegen Südafrika und am Neujahrstag gegen die Niederlande getestet. Dennoch freut sich Morgenstern auf die neue Erfahrung. "Das wird bestimmt trotzdem lustig. Wer hat schon das Glück, Silvester in Südafrika feiern zu können?" Mit dieser Einstellung lässt sich auch das härteste Trainingslager überstehen.


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Sein härtester Gegner war zuletzt sein eigener Körper. Nach einer Serie von Verletzungen zieht Stabhochspringer Michael Stolle (32) vom HSV den Schlussstrich unter eine großartige Karriere. "15 Jahre war mein Leben nur auf den Sport ausgerichtet. Ich denke, es ist der richtige Moment aufzuhören", sagte Stolle dem Internet-Dienst "Leichtathletik.de". Die Krönung blieb ihm versagt. Bei Olympia 2000 musste er sich, obwohl höhengleich mit Sieger Nick Hysong (USA), mit Platz vier zufrieden geben, ebenso bei der WM 2001. Silber holte Stolle - Bestleistung 5,95 m - bei der Hallen-WM 2003, hinter Tim Lobinger. "Michael war für mich immer einer der Unvollendeten", sagte Bundestrainer Herbert Czingon. Dem Sport will Stolle verbunden bleiben, wenn auch nicht als Trainer.


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"Fans are friends" - unter diesem Motto haben die Anhänger der NFL Europa seit März auf Initiative der Hamburg Sea Devils Geld für die Familie des früheren Footballers Oliver Aders gesammelt. Der Hamburger, Vater zweier Kinder, war bei einem Amateurspiel im Mai 2005 zusammengebrochen und liegt seitdem im Koma. "Diese Geschichte hat uns sehr bewegt", sagt Kathrin Platz. Gestern nun konnten die Sea-Devils-Geschäftsführerin und Profi Aden Durde Aders' Ehefrau Birgit einen Scheck über 5988 Euro überreichen. Die Hilfsaktion wird fortgesetzt.


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Einen tollen Erfolg konnte das Showteam der Dacascos-Kung-Fu-Schule unter Leitung von Christian Wulf erzielen. Bei der nationalen Vorentscheidung des vom staatlichen chinesischen Fernsehen ausgerichteten Wettbewerbs "Arts from our land" in Hannover belegte es den ersten Rang und darf nun im Januar zum internationalen Vergleich nach Peking reisen. Dieser Wettbewerb, in dem Nichtchinesen ihre Kung-Fu-Fähigkeiten einem breiten chinesischen Publikum vorführen dürfen, wird zum Frühjahrsfest live übertragen. "Für uns ist das eine große Ehre und ein Riesenerfolg", sagt Wulf.


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Footballer gelten nicht eben als Feinmotoriker. Gestern aber bewiesen die Blue Devils Julian Spohr, Benjamin Lindner und Christian Beckmann Fingerspitzengefühl, als sie gemeinsam mit Zweitklässlern der Grundschule am Sooren echte Schutzengel bastelten. "Die Jungs haben bewiesen, dass sie auch in einer ungewohnten Disziplin bestehen", lobte Klassenlehrerin Irmelin Otten. Die Schutzengel werden zugunsten der Abendblatt-Aktion "Kinder helfen Kindern" versteigert. Kaufwünsche und Gebote: bluedevils@eyecansee.de.