HAMBURG. Gestern hat die für 12,2 Millionen Euro gebaute Leichtathletik-Trainingshalle in Alsterdorf ihre Türen für den Leistungssport geöffnet. Sie soll Talente in der Stadt halten und Spitzenathleten nach Hamburg locken. Der erste prominente Wechsel ist jetzt perfekt. Daniela Rath, deutsche Hochsprungmeisterin 2005 und Europapokalsiegerin 2003, startet vom 1. Januar an für den HSV. Die gute Rath, heißt es, war nicht teuer. Sie wird eine großzügige Aufwandsentschädigung erhalten.

Bis die 29-Jährige (Bestleistung: 2,00 Meter) das erste Mal die Latten in der neuen Leichtathletik-Halle überqueren kann, dürfte allerdings länger dauern. Die Studentin (Sport-Management) ist hochschwanger. Der berechnete Geburtstermin für ihr erstes Kind ist Ende dieser Woche.

"Ich will meine Karriere auf jeden Fall fortsetzen. In Hamburg habe ich dafür optimale Bedingungen. Mein Ziel sind die Olympischen Spiele 2008 in Peking", begründete Daniela Rath den Umzug an Elbe und Alster. Bisher sprang sie für Bayer Leverkusen. Vor ihrer Schwangerschaft hatte sie wiederholt mit Verletzungen zu kämpfen. Ihr Lebensgefährte wird sie nach Hamburg begleiten. Der Marketing-Fachmann sucht derzeit einen Job.

Beim HSV wird Chefcoach Oliver Voigt Daniela Rath trainieren. Voigt genießt in der Leichtathletik-Szene einen hervorragenden Ruf, und auch als Athletiktrainer der HSV-Handballer und der Bundesliga-Fußballer von Eintracht Frankfurt hat sich der 39-Jährige inzwischen einen Namen gemacht. "Mit Daniela Rath ist ein Anfang gemacht", sagt Voigt, "ich rechne damit, dass nun weitere Spitzensportler nach Hamburg kommen werden. Mit der neuen Halle haben wir künftig einen Standortvorteil."