Hamburg. Das Stadion steht: Wenn heute um 12 Uhr zum zehnten Mal in Timmendorfer Strand die deutschen Vodafone-Beachvolleyball-Meisterschaften eröffnet werden und die topgesetzten Steffi Pohl/Okka Rau (TVF Phoenix) anschließend zum Frauenturnier aufschlagen, werden Jörg Ahmann (36) und Axel Hager (33) bereits ihre Spuren im tiefen Ostseesand hinterlassen haben. Obwohl die Kapazität der Tribünenplätze auf 5500 erhöht wurde, haben sie ihren Platz gesucht und gefunden: Seit Dienstag sind die fünfmaligen Champions - letzter Titelgewinn 1998 - vor Ort. Dafür haben sie Hononarcoach Burkhard Sude, graue Eminenz der Strandflugballspieler, vom Bodensee weggelotst. Der Zahnarzt bohrte zwar nicht, setzte den Hebel indes beim Zusammenspiel an. Mit komplexen Übungen (Ballannahme, Zuspiel, Angriff, Block) hat Sude sie für neue Aufgaben präpariert. Die personifizierte Pufferzone. "Burkhard bietet Lösungen an und sorgt für eine Horizonterweiterung", meint Hager, Mitglied des Eimsbütteler TV. Im Vorjahr hatte es nach dem Tiefpunkt Timmendorf (13. Platz) so gewirkt, als sollten sich die einstigen Trendsetter nicht nur räumlich trennen: Ahmann zog mit Ehefrau Andrea und Töchterchen Mirea nach Hochdorf (Kreis Ludwigsburg). Da Hüne Hager jedoch nach der Operation seiner lädierten Schulter (Impingement-Syndrom) wieder zu alter Schlagstärke fand, rauften sich die Haudegen noch mal neu zusammen. Ein fünfter Rang beim World-Tour-Turnier in Stavanger, Platz neun beim Grand Slam in Marseille und zuletzt Platz zwei beim Turnier in Warschau (mit einem Sieg über US-Legende Kiraly und Partner Seamon) sorgten für Ranglistenpunkte und Hoffnung, Platz vier beim Masters in Hamburg und die Finalpleite von Kühlungsborn für Rückschläge. Richtig auf dem Zettel hat die schon mehrmals Abgeschriebenen trotz Einstufung auf Position zwei der Setzliste kaum jemand. Eine Situation wie vor Olympia 2000, als Sude sie zur Bronzemedaille geführt hatte? "In Sydney haben auch wir nicht mit uns gerechnet", sagt Hager. "Diemal aber können wir etwas erreichen." Das klingt angriffslustig, so sprechen Geheimfavoriten . . .