Traben

HAMBURG. Gestern hatte Edelbert Ohmer in der Hamburger Trab-Arena vorerst seinen letzten Auftritt. Ab morgen muß der 66jährige Berufsfahrer die Fahrleine bis zum 31. August aus der Hand legen. Ohmer, der mehr als 3500 Siege errang, wurde vom Schiedsgericht des Traber-Hauptverbandes in der Berufungsverhandlung für zwei Monate gesperrt und zu 1000 Euro Geldstrafe verurteilt, weil die von ihm gefahrenen Traber Shelina und Final Scott Anfang 2005 gedopt waren. Ohmer hatte gegen das erste (gleichlautende) Urteil Berufung eingelegt.

Im Urin der Rennpferde hatten die Fahnder Spuren von Medikamenten gefunden, die auf der Liste der im Rennsport verbotenen Mittel stehen. Ohmer, der auf Grund seiner Erfolge 2005 (Ranglistenplatz drei in Deutschland) mit einem Bronzehelm fahren darf, wehrt sich: "Mein Rechtsanwalt leitet rechtliche Schritte ein. Bis heute haben weder er noch ich das schriftliche Urteil in den Händen. Wir beantragen vor dem Oberlandesgericht eine Einstweilige Verfügung auf Aussetzung der Sperre."

Ohmer argumentiert, er hätte seinen Haus-Tierarzt Jens Potrebny vor den Rennen gefragt, ob die wegen Verletzungen behandelten Traber Shelina und Final Scott starten dürften, ob die Medikamente in ihren Körpern abgebaut seien. Das sei wichtig, denn im Trabrennsport herrsche bekanntlich die "Nullösung". Der Veterinär habe "ja" gesagt. "Ich habe mich auf diese Einschätzung verlassen", sagt Ohmer, dem weiteres Ungemach droht. Mitte Januar 2006 siegte er in Hamburg mit der Stute Royal Opera, danach gab es einen positiven Dopingtest. Dazu Ohmer: "Die Stute ist von ihrem Besitzer zu Hause betreut worden, das habe ich schriftlich. Ich war nicht verantwortlich."