Der neue Name für das Hamburger DEL-Team in der Color-Line-Arena steht fest.

Hamburg. Morgen um 11.30 Uhr wird Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust die jüngste sportliche Attraktion der Stadt zu einem Empfang im Rathaus begrüßen: Immerhin weiß von Beust jetzt, wie er das DEL-Eishockey-Teams der früheren München Barons nennen kann: Hamburg Freezers. Gestern wurde der neue Name, übersetzt "Eisfächer" und Ergebnis eines Ideen-Wettbewerbs von vier Agenturen, bei einer Pressekonferenz vorgestellt, rechtzeitig zum Trainingsauftakt in der Farmsener Eishalle. Um 17.20 Uhr betrat der erste Spieler die Übungsstätte des neuen Heim-Teams der Color-Line-Arena, die Anfang November ihre Pforten öffnen wird. Dort heißt es dann: "Welcome on Planet Ice" - Willkommen auf dem Eisplaneten, so das Motto des Teams. Der kanadische Trainer Sean Simpson (42), seit Mitte vergangener Woche in Hamburg, versammelte 21 Akteure zu einem "ersten leichten Training". Aus dem bisherigen Münchener Kader stammen die Torhüter Christian Künast (31) und Boris Rousson (32), die Verteidigern Patrick Köppchen (22), Andrew Schneider (30), Stefan Schröder (20), Heiko Smazal (28) und Christian Völk (24) sowie die Stürmer Peter Abstreiter (22), Thomas Dolak (23) und Markus Schröder (20). Neu dabei sind die Verteidiger Greg Andrusak (32, Kan, zuletzt HC Lugano), Ted Crowley (32, USA, Moskitos Essen), Manuel Kofler (22, SC Rießersee), Jacek Plachta (33, Nürnberg Ice Tigers), Alexander Sulzer (18, ESV Kaufbeuren), Jeff Tory (29, Kan., Kassel Huskies), Phil von Stefenelli (33, Kan., Krefeld Pinguine) und Martin Walter (19, Bad Aibling) sowie die Stürmer Bob Lachance (28, USA, Bridgeport Sound Tigers), Jason Miller (31, Kan., Nürnberg Ice Tigers), Thomas Sjögren (34, Swe., AIK Stockholm) und David Sulkovsky (24, Nürnberg Ice Tigers). Nur Jason Miller fehlte: Er hatte sein Flugzeug in London verpasst. Drei Ausländer darf der Coach noch verpflichten. "Wir sind im Moment mit zwei Stürmern im Gespräch", sagt Simpson, der mit seiner Frau Dee und Tochter Rachel (7) eine Wohnung in Othmarschen bezogen hat. Seine erste Hamburg-Erfahrung war ein überfluteter Keller. Sein sportliches Ziel: Das Erreichen der Play-offs. So langsam bilden sich auch die nötigen Strukturen heraus: 21 Wohnungen hat Spielbetrieb-Geschäftsführer Boris Capla in Hamburg angemietet. Die meisten Spieler wohnen jedoch noch im Holiday-Inn-Hotel, bis alle Bleiben wohnlich eingerichtet sind. Präsentiert wurde auch der Vermarkter des Teams: Das übernimmt ab sofort die Hamburger Agentur Upsolut (u.a. HEW Cyclassics, früher FC St. Pauli). Bis zum Saisonstart am 6. September soll das Marketing weitgehend stehen. Upsolut-Vorstand Christian Toetzke will fünf bis sechs Hauptpakete an den Partner bringen. "400 000 bis 750 000 Euro je nach Ausstattung wird der Hauptsponsor bringen", schätzt Toetzke. Die weiteren Hauptgeldgeber sollten abgestuft mit einem sechsstelligen Betrag für Hose, Rücken oder Helm rechnen. Die medizinische Betreuung übernimmt Sportarzt Bernd Kabelka. Sogar einige Hamburger Eishockey-Veteranen wurden angeheuert. Der frühere Crocodiles-Stürmer Harry Waibel (29) bekam einen Zwei-Jahres-Vertrag als Sportkoordinator und soll den gesundheitlich angeschlagenen Team-Manager Max Fedra unterstützen. Auch der Materialwart des früheren Zweitliga-Clubs, Sven Gibb, wurde angestellt. Ebenso erhielt Physiotherapeut Mike Kiekseier einen Vertrag. Der Ticket-Verkauf steht noch nicht. Geschäftsführer Boris Capla kündigt allerdings an, dass es günstige Kennenlern- und Schnupperangebote geben wird. Zum Saisonende sollen 5000 bis 6000 Zuschauer im Schnitt die Heimspiele der Freezers besucht haben.