HAMBURG. Franziska van Almsick war schon da, Boris Becker, Franz Beckenbauer und Gerhard Mayer-Vorfelder ebenfalls. Sie alle waren Gäste bei der "Hamburg Soiree" und sprachen über sich und den Sport. Die fünfte Veranstaltung dieser Reihe aber war die beste - und das lag an den beiden herausragenden Gästen: Bürgermeister Ole von Beust und Günter Netzer.

Beide spielten sie brillant den verbalen Doppelpaß, die Zuschauer im Hotel "Vier Jahreszeiten", unter ihnen Willi Schulz, Udo Bandow, Bernd Hoffmann, Peter Krohn und Wolfgang Klein (alle HSV), NDR-Intendant Jobst Plog und viele Spitzen der Hamburger Wirtschaft und Politik, hatten ihren Spaß und spendeten lange herzlichen Applaus.

Netzer, der sich nachmittags in das Goldene Buch der Stadt eingetragen hatte, sprach über seine Zeit als HSV-Manager und natürlich über die Nationalmannschaft. "Ich denke, daß ich genauso besorgt bin wie alle, denn es ist in letzter Zeit nichts besser geworden. Für mich war das Holland-Spiel der absolute Alptraum, denn die Holländer haben uns vorgemacht, wie moderner Fußball aussieht", sagte Günter Netzer. Auf die Frage, ob die WM 2006 ein Flop werden könnte, sagte der Grimme-Preisträger vielsagend: "Im eigenen Land ist der Druck da, siegen zu müssen. Das geht eigentlich nur mit Klasse und Qualität."

Von Beust schürte schon einmal die WM-Vorfreude: "Ganz Hamburg wird eine Bühne, Hafen, Alster, Heiligengeistfeld, wo täglich 50 000 Zuschauer erwartet werden, die die Spiele auf der Großbildleinwand sehen werden. In Hamburg wird ein Ausnahmezustand herrschen, aber ein schöner, in unserer Stadt wird die Hölle los sein."