Handball: HSV-Co-Trainer Christian Fitzek fährt heute in seine Vergangenheit

Hamburg. Hier und da ein kleiner Plausch im VIP-Bereich der Stuttgarter Schleyer-Halle, für viel mehr wird Christian Fitzek heute abend nach dem Handballspiel seines HSV Hamburg bei Frisch Auf Göppingen gar nicht die Zeit bleiben. Dabei gäbe es so viel zu erzählen. Vier Jahre lang hat Fitzek die Göppinger trainiert, ehe er vor kaum zwölf Monaten vor die Tür gesetzt wurde.

Seit dieser Saison ist der 43jährige beim HSV Assistent von Chefcoach Bob Hanning und Hamburger Landestrainer, und er fühlt sich nach eigenem Bekunden wohl in seiner neuen Rolle und in Hamburg, das "eine andere Welt ist als Göppingen". Schon deshalb will Fitzek den sportlichen Vergleich mit seinem früheren Team auch "nicht dramatisieren. Ich hege keine Ressentiments, das Positive überwiegt im Rückblick bei weitem", sagt er.

Nur die letzten Wochen bei Frisch Auf würde er am liebsten aus dem Gedächtnis tilgen. Trotz sportlicher Mißerfolge habe ihm der Verein zunächst offiziell den Rücken gestärkt - und dahinter zugleich seine Absetzung betrieben. "Da ist einiges hängengeblieben", sagt Fitzek. So viel, daß das Wiedersehen heute nicht nur freudig ausfallen wird: "Ein, zwei Leute dort haben in der besten Liga der Welt nichts verloren."

Mit den Göppinger Rückraumspielern Bruno Souza und Aleksandar Knezevic verbindet ihn dagegen ein freundschaftliches Verhältnis. Fitzeks Kenntnisse machte sich auch Hanning fürs heutige Spiel zunutze: "Christian hat wichtige Hinweise gegeben." Überhaupt hält der Cheftrainer das Zusammenspiel mit seinem Assistenten, der sich intensiv um die Torhüter kümmert, für gelungen: "Die Arbeit macht viel Spaß, er hat meine Erwartungen voll gerechtfertigt."

Vor ein paar Wochen hätte Fitzek, der als Spieler 112mal das Trikot der Nationalmannschaft trug, selbst als Cheftrainer nach Minden gehen können. Er blieb, obwohl Gehaltszahlungen des HSV an den Landesverband ausgeblieben waren. Inzwischen wird pünktlich bezahlt, auch weil ein Sponsor sein Engagement davon abhängig gemacht hat.

Manchmal vermißt Fitzek noch die Beschaulichkeit der Schwäbischen Alb, wo er zu Göppinger Zeiten lebte. Ansonsten hat er sich mit Frau Dorothe und den drei Kindern aber gut in seinem neuen Wohnort Norderstedt eingelebt. Vor allem Tochter Antonia (12) und Sohn Joscha (11) waren anfangs gar nicht glücklich über den Umzug: Von den Sommerferien war ihnen wegen der unterschiedlichen Schultermine nur eine Woche geblieben. (leo)

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