Mühlen. Die Entscheidung ist gefallen: Alwin Schockemöhle schickt seinen Super-Traber Abano As auch in diesem Jahr an den Start beim Prix d'Amerique, den der Hengst im letzten Januar sensationell gewonnen hatte.

Schockemöhle (hält 55 Prozent an Abano) und sein niederländischer Partner Paul Wals hatten gezögert. Grund war ein Rennen in Italien gewesen, als der Hengst Mitte der Distanz Luftprobleme bekam. Schockemöhle: "Das war eine komische Sache. Möglicherweise hatte Abano zwischenzeitlich die Zunge hochgezogen und sich so selbst die Luft genommen. Denn gegen Ende des Rennens war er wieder voll da."

Um das Hochziehen der Zunge zu verhindern, wird sie mit einem so genannten Zungenband hochgezogen. Möglich, dass das damals nicht richtig saß.

Nun gab es vergangenen Sonntag einen letzten Test im "Prix Belgique in Paris-Vincennes, über 2700 Meter. Den bestand der Hengst mit Bravour, wurde Fünfter. Schockemöhle: "Die Platzierung war unwichtig. Wir haben gesehen, dass Abano topfit ist. Also geht er am 25. Januar an den Start."

Der Prix d'Amerique ist das schwerste Trabrennen der Welt. Ein Erfolg auf der schwarzen Schlackenbahn ist für jeden Züchter, Fahrer und Besitzer ein Lebenstraum, vergleichbar mit einem Olympiasieg oder dem Gewinn einer Formel-1-WM. 400 000 Euro bekommt der Sieger dieses Rennens. Und er steigert den Wert als Zuchthengst. In den nächsten Wochen werden die ersten Stuten von Abano (künstlich) besamt. Ein "Sprung", wie man das immer noch nennt, kostet 5000 Euro. Die Nachfrage nach dem tiefgefrorenen Samen Abanos ist groß. Mit einem zweiten Sieg in Paris würde sie natürlich weiter ansteigen, vor allem im Ausland. Schockemöhle: "Ich muss als Züchter auf den internationalen Markt. Denn bei uns in Deutschland ist der Trabrennsport ja leider fast tot."