Nach Alsters Aus schießt der Routinier die “Uhlen“ ins Viertelfinale der Euro Hockey League.

Hamburg. Eines wollte Moritz Fürste dann doch noch einmal klarstellen. "Wir sind nicht nur hier, um ins Halbfinale zu kommen, sondern um unseren Titel zu verteidigen", erklärte der ambitionierte Nationalspieler, der im vergangenen Jahr mit dem Uhlenhorster HC den Premierentitel in der mit der Champions League im Fußball vergleichbaren Euro Hockey League (EHL) gewonnen hatte. An diesem Wochenende stehen auf der UHC-Anlage am Wesselblek die Achtel- und Viertelfinals der aktuellen EHL-Saison an. Und im Gegensatz zu Lokalrivale Club an der Alster dürfen die Gastgeber tatsächlich von einem weiteren Triumph träumen.

Nachdem Alster morgens beim 2:4 gegen die starken Spanier von Egara Terrassa weitgehend chancenlos gewesen war, zogen die "Uhlen" am Nachmittag durch ein 3:2 gegen Bundesligarivale Düsseldorfer HC in die Runde der letzten acht ein und verhinderten einen schwarzen Freitag aus Hamburger Sicht. Routinier Philip Sunkel machte den Erfolg mit seinem zweiten Treffer in der 40. Minute perfekt. Zuvor hatte Marco Miltkau das zwischenzeitliche 2:2 erzielt. "Dass wir weitergekommen sind, ist natürlich für die Veranstaltung Gold wert", sagte ein erleichterter UHC-Trainer Martin Schultze. 16 renommierte Teams messen sich derzeit in der Hansestadt, doch ohne Hamburger Beteiligung wäre das Turnier nur noch halb so attraktiv gewesen.

Auch deshalb lastete auf dem jungen UHC-Team großer Druck, der durch die Erwartungshaltung auf den bis auf den letzten Platz gefüllten Rängen nur noch verstärkt wurde. Es dauerte fast eine Halbzeit, ehe die Hellblauen selbstbewusster agierten und so die Partie unter Kontrolle brachten. "Zum Anfang war eine regelrechte Lähmung da", meinte Schultze, der unter anderem auf Peking-Olympiasieger Philip Witte (Muskelfaserriss) verzichten musste. Nationalmannschaftskollege Fürste hatte sich dagegen seinen angeknacksten Knöchel "fast einbetonieren" lassen, um spielen zu können.

Der heutige Ostersonnabend soll nun der Erholung dienen, ehe es am Sonntag gegen Alster-Bezwinger Terrassa um den Einzug ins Halbfinale (30. Mai) geht. "Die sind schon stark, brennen ein Feuerwerk ab", sagte Fürste, der allerdings auch Schwächen bei den Spaniern erkannt hat. "Konditionell haben sie Probleme, außerdem spielen sie häufig zu eigensinnig." Auch der Club an der Alster hatte sich gegen die favorisierten Iberer durchaus Chancen ausgerechnet. Am Ende musste Trainer Joachim Mahn jedoch eingestehen, gegen ein besseres Team verloren zu haben. Enttäuscht war er trotzdem: "In solch einer wichtigen Partie muss jeder sein Allerbestes spielen. Das war heute eher die Rubrik teilgenommen."

Alsters starker Torhüter Tim Jessulat hatte sein Team lange im Spiel gehalten und mit seinen Paraden die Grundlage dafür gelegt, dass nach Benjamin Laatzens Anschlusstreffer zum 2:3 (64.) kurzzeitig noch einmal Spannung aufkam. Egaras Torjäger Guillermo Schickendantz sorgte drei Minuten später mit seinem dritten Treffer für die Entscheidung. "Man darf nicht vergessen, dass die einige Welthockeyspieler in ihren Reihen haben", sagte Mahn. Dass die Spanier dennoch zu schlagen sind, bewies der UHC im Vorjahr mit einem 5:2 im Halbfinale.