Während sich die meisten seiner Hamburger Teamkollegen bereits im Urlaub befinden, macht Vitalij Aab bei der Nationalmannschaft auf sich aufmerksam.

Hamburg. Während sich die meisten seiner Hamburger Teamkollegen bereits im Urlaub befinden, macht Vitalij Aab bei der Nationalmannschaft auf sich aufmerksam. Beim 4:2-Sieg im zweiten Testspiel innerhalb von zwei Tagen gegen Lettland in Riga erzielte der Freezers-Stürmer sein erstes Tor für Deutschland seit sechs Jahren. Nun hofft Aab auf eine Nominierung für die WM in der Schweiz (ab 23. April).

Mit einem Auge verfolgt der Deutschkasache derweil die Entwicklungen im Klub. Geschäftsführer Boris Capla kehrt heute von einem fünftägigen Nordamerika-Trip zurück. Wohin die Reise der Freezers mit Blick auf die kommende Saison geht, ist noch völlig offen. Während andere Teams ihre Zukunftsplanungen vorantreiben, steht bei den Freezers nicht einmal fest, wer welche sportlichen Kompetenzen besitzen wird.

Die Vertragsverlängerung von Trainer Paul Gardner, die als Formalie galt, steht nach wie vor aus. "Ich hoffe, dass in dieser Woche alles unter Dach und Fach ist", so Gardner nach einem Treffen mit Capla in Houston. Auch die Position des Sportdirektors ist vakant. Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass der am vergangenen Freitag in Nürnberg beurlaubte Otto Sykora an die Elbe wechseln wird. "Ich habe definitiv keinen Kontakt mit Hamburg und noch zwei Jahre Vertrag in Nürnberg. Mehr möchte ich zu diesem Thema nicht sagen", erklärte Sykora gestern. Wohl nur ein branchenübliches Dementi.

Ein Verbleib von Noch-Sportmanager Bob Leslie ist nahezu ausgeschlossen. Eine definitive Entscheidung steht dennoch aus. Auch Spieler, die für die kommende Saison keinen Vertrag haben, hängen in der Luft. "Ich habe nichts gehört, muss Geduld haben und schauen, was in Hamburg passiert", berichtet Verteidiger Andy Delmore. Ein großes Problem: Die Wünsche von Coach Gardner sollen sich häufig nicht mit denen von Capla decken. "Es gibt hier Menschen im Verein, die einen behalten wollen, andere wiederum nicht. Es ist halt die Frage, wer das letzte Wort hat", bestätigt ein Spieler, dessen Eindrücke sich mit den Schilderungen anderer Akteure decken.

"Die Trainer wollten mich halten. Aber anscheinend treffen hier andere Herren die Personalentscheidungen. Das ist schon komisch", sagte Verteidiger Rob Leask, der nach drei Jahren bei den Freezers keinen neuen Kontrakt erhielt. Auch Torjäger Brad Smyth, der ebenfalls gehen muss, kann den Umgang mit den Spielern nicht nachvollziehen: "Ich bin hier von einigen Menschen sehr enttäuscht."


Freezers-Bezwinger Eisbären Berlin gewann Spiel vier der DEL-Halbfinalserie bei den Mannheimer Adlern 6:4 und steht damit als erster Finalist fest. Das zweite Duell zwischen den DEG Metro Stars und den Hannover Scorpions wird nach einem 4:3 n. V. am Dienstag in Spiel fünf entschieden.