Felix Magath gegen Jürgen Klinsmann, Grafite gegen Luca Toni, Geheimfavorit gegen Rekordmeister - im brisanten Duell der punkt- und torgleichen...

Wolfsburg. Felix Magath gegen Jürgen Klinsmann, Grafite gegen Luca Toni, Geheimfavorit gegen Rekordmeister - im brisanten Duell der punkt- und torgleichen Hertha-Verfolger VfL Wolfsburg und Bayern München geht es nicht nur um die bessere Ausgangslage im Titelrennen. Die unterschiedliche Philosophie beider Trainer und der Vergleich der Torjäger sorgen beim Schlagerspiel des 26. Spieltages der Fußball-Bundesliga für zusätzlichen Reiz. "Auch wenn ich es zunächst nicht ganz so gesehen habe, muss ich mittlerweile sagen, dass es ein besonderes Spiel ist", bekannte "Wölfe"-Coach Magath, der seinen ehemaligen Klub zum Favoriten erklärte: "Man kann nicht wirklich von einem Duell auf Augenhöhe sprechen. Wir sind in vielen Bereichen noch sehr weit entfernt vom FC Bayern und nur Außenseiter."

Die Rückrunden-Bilanz spricht jedoch dagegen. Seit der Winterpause verbuchte der VfL neun Punkte mehr als die Münchner. Mit Verweis auf diesen Höhenflug nahm Bayern-Manager Uli Hoeneß die Magath-Elf in den Kreis der Titelaspiranten auf: "Wenn sie uns schlagen können, wird das ein ernst zu nehmender Kandidat." Mit einem Sieg würde Bayern seine Ausgangslage deutlich verbessern. Schließlich sieht das Restprogramm bis zum Saisonfinale am 23. Mai noch fünf Heim- und drei Auswärtsspiele vor. Allerdings sind die Münchener durch die Ausfälle von Martin Demichelis (gesperrt) und Daniel van Buyten (private Gründe) in der Innenverteidigung geschwächt. Neben Lucio wird Edel-Reservist Breno in der Startelf stehen.

In Wolfsburg treffen nicht nur zwei Spitzenteams, sondern auch zwei unterschiedliche Systeme aufeinander. Noch steht die Antwort aus, wessen Weg erfolgreicher ist: der des Reformers Klinsmann oder der des Traditionalisten Magath. Den Hype um die Klinsmann-Philosophie bei der Nationalmannschaft vor und während der WM 2006 hatte Magath stets mit Argwohn begleitet.

Neben den Trainern stehen die Torjäger im Mittelpunkt. Im Schnitt alle 71,5 Minuten netzte der Wolfsburger Grafite (18 Treffer) in dieser Saison ein und übertrifft damit sogar die Bestmarke von Gerd Müller aus der Saison 1971/72 mit 40 Toren. Da kann selbst Rekonvaleszent Luca Toni, der nach Achillessehnenproblemen erstmals seit dem 25. Februar wieder im Bayern-Team steht, nicht mithalten. Wie Grafite bestritt der Italiener 16 Partien, traf aber nur neunmal. "Toni ist gut, aber Grafite ist besser", befand VfL-Verteidiger Jan Simunek.