Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat sich beim Gezerre um den neuen Grundlagenvertrag durchgesetzt und muss künftig weniger Geld an den Deutschen Fußball-Bund (DFB) bezahlen. Geschäftsführer Christian Seifert verlängert seinen Vertrag bis 2013.

Frankfurt am Main. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat sich beim Gezerre um den neuen Grundlagenvertrag durchgesetzt und muss künftig weniger Geld an den Deutschen Fußball-Bund (DFB) bezahlen. Bisher hatte die Vereinigung der 36 Profivereine drei Prozent ihrer Einnahmen aus dem Verkauf von Eintrittskarten und Fernsehrechten an den DFB abgegeben. Für die nächsten drei Spielzeiten werden die Gelder nach Angaben von Liga-Präsident Reinhard Rauball gedeckelt. Konkrete Zahlen nannte er allerdings nicht. "Bisher hat der DFB deutlich mehr von der Liga profitiert als umgekehrt", sagte Rauball bei der Mitgliederversammlung des Ligaverbandes am Dienstag in Frankfurt/Main und verwies auf die zuletzt immer weiter gestiegenen Zuschauerzahlen und Einnahmen aus den Medienverträgen.

Beim alten, seit der Saison 2004/2005 gültigen, Grundlagenvertrag hatte der DFBim Gegenzug 18 Prozent aus den Einnahmen aus Länderspielen an die DFL abgegeben. Die Dachorganisation der 36 Erst- und Zweitligavereine kassiert alleine durch den 1,65 Milliarden-Euro- Fernsehvertrag für die nächsten vier Jahre pro Saison sieben Millionen Euro mehr als bisher, von denen auch der DFB profitierte.

Rauball sprach von "sehr harten Detailverhandlungen, in denen der Solidar- und Leistungsgedanke gleichermaßen eine Rolle gespielt haben". Er verwies darauf, dass die DFL dem DFB künftig mehr für das Schiedsrichterwesen (4,8 statt 4,3 Millionen Euro pro Jahr) überweist und auch bei den Zahlungen an die Landes- und Regionalverbände aufstockt: Für sie gibt es 5,4 statt 4,4 Millionen.

Weiter verschoben ist eine Entscheidung bei der 50+1-Regel, die es bisher verbietet, dass ein Investor eine Beteiligungsmehrheit an einem Verein erhält. Martin Kind, der sich als Präsident von Hannover 96 für die Abschaffung stark macht, hat den Vereinsvertretern sein Modell noch einmal vorgelegt. Darin schlägt er unter anderem vor, dass potenzielle Investoren ihre Anteile mindestens zehn Jahre halten müssen. Die DFL hat weitere juristische Stellungnahmen eingeholt. "Das wird bei der nächsten Mitgliederversammlung auf der Tagesordnung stehen", kündigte Rauball an. Endgültig passe ist eine mögliche Aufstockung der 1. und 2. Liga: Die Mitgliederversammlung folgte der Auffassung des DFL-Vorstandes, dies nicht weiter zu verfolgen.

Den Expansionskurs der DFL weiter vorantreiben soll Christian Seifert. Der DFL-Aufsichtsrat hat den Vertrag mit dem Geschäftsführer vorzeitig bis 2013 verlängert. Der Kontrakt des 39-Jährigen, der seit Juli 2005 Vorsitzender der Geschäftsführung ist, lief ursprünglich bis 2010. Seifert war auch als Nachfolger von Manager Uli Hoeneß beim FC Bayern München im Gespräch.

"Die Bundesliga bewegt sich in einem immer komplexeren wirtschaftlichen, technologischen und politischen Umfeld mit großen Herausforderungen für die Zukunft. Daher ist es für die Liga unerlässlich, einen starken Manager an der Spitze ihres operativen Geschäfts zu wissen", sagte Liga-Präsident Reinhard Rauball.