Flug von Hamburg nach Frankfurt war nicht gebucht worden, Feueralarm lässt Kicker im Zug warten. Heute Spiel gegen den FCK.

Larnaca. Die gute Nachricht vorweg: Der FC St. Pauli ist gestern Abend nahezu pünktlich um 19.50 Uhr Ortszeit auf Zypern gelandet. Der Flug von Frankfurt am Main nach Larnaca verlief ohne größere Turbulenzen, zum Lunch wurde Huhn mit Reis und Gemüse gereicht, anschließend ein Stück Apfelkuchen. Als Unterhaltungsprogramm gab es den Hollywood-Streifen "Das Lächeln der Sterne" mit Richard Gere und Diane Lane. Erwähnenswert ist das deshalb, weil ansonsten so ziemlich alles auf der Reise von Hamburg ins achttägige Trainingslager auf der Mittelmeerinsel schieflief, was schieflaufen konnte. "Das ist eben das Spannende an diesem Verein. Daran muss man sich mit der Zeit gewöhnen. Noch glaube ich allerdings nicht, dass wir wirklich fliegen werden", nahm Mittelfeldabräumer Fabian Boll den Pannentrip nach Zypern beim Zwischenhalt in Frankfurt mit dem nötigen Humor.

Eigentlich sollten die Kiezkicker mit Lufthansa um 10.55 Uhr von Hamburg nach Frankfurt fliegen, von wo es dann weiter mit einer Cyprus-Airways-Maschine nach Larnaca gehen sollte. Eigentlich. Doch statt gemütlich mit dem Flugzeug musste der 38-köpfige Tross bereits um 7.17 Uhr mit der Bahn vom Dammtor aus zum Main-Flughafen fahren. Der Grund: Erst drei Tage vor dem seit vielen Monaten feststehenden Trip erfuhr St. Paulis "Reiseleiter" Siggi Dous, dass der Veranstalter nicht wie ursprünglich angenommen einen Flug von Hamburg aus gebucht hatte, sondern eben nur von Frankfurt aus.

Kurzfristig mussten die Zweitligaprofis also auf die Bahn umsteigen, was sich wenige Stunden später als nicht besonders glückliche Alternative entpuppte. Denn kurz vor der Ankunft in Frankfurt stoppte der ICE auf freier Strecke. Ein Feueralarm am Flughafen sorgte für den unfreiwilligen Halt. Doch bevor die Reisegruppe befürchten musste, auch noch den Anschlussflug nach Zypern zu verpassen, ging es nach einer halben Stunde schließlich doch noch weiter. Der Rest ist bekannt: leckeres Essen und leichtes Unterhaltungsprogramm. Argumente, von denen sich Holger Stanislawski in seiner Verärgerung nicht beeinflussen lassen konnte. Dem Trainer hatte es gehörig die Laune verhagelt. Stanislawski erlebte die Odyssee kommentarlos.

Als die Fußballer nach all den Irrungen und Wirrungen schließlich am Abend in Larnaca landeten, gab es für die Kiezkicker doch noch einen versöhnlichen Tagesabschluss. Die "Insel der Götter" empfing die Hamburger Reisegruppe mit angenehmen Temperaturen von 15 Grad. Mit dem Bus ging es dann (ohne Probleme) in die Fünfsterneherberge Grecian Bay Hotel, wo sich bis zum kommenden Montag auf die Rückrunde vorbereitet werden soll - hoffentlich ebenfalls ohne weitere Probleme.

Wie gut oder wie schlecht die Fußballprofis den langen Reisetag verkraftet haben, können in der Heimat gebliebene Fans bereits am heutigen Abend im Fernsehen verfolgen. St. Paulis erstes Testspiel des Jahres gegen den 1. FC Kaiserslautern wird ab 20.30 Uhr deutscher Zeit genauso live vom DSF übertragen wie die Partie am Mittwoch gegen Rapid Wien. "Das Ergebnis ist für mich zweitrangig. Wir werden den Spielern spezielle Aufgaben für die beiden Spiele geben", dämpft Stanislawski aber bereits vorher allzu große Erwartungen. Trotzdem gibt es nach einer guten Nachricht zu Beginn auch noch eine gute Nachricht zum Schluss: Der Rückflug am kommenden Montag soll ohne Komplikationen vonstatten gehen. Diese Meldung ist aufgrund der Geschehnisse des gestrigen Reisetages allerdings ohne Gewähr.